Österreich

Schrauben im Reifen: Kids schuld an Lehrer-Unfall

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia / Symbolbild

In den vergangenen Wochen wurden an einer Mittelschule in Linz gleich drei Lehrer-Autos manipuliert: Eines der Opfer entging in letzter Sekunde einem Unfall. Nun ermittelt die Polizei.

Die Vorgehensweise war in allen drei Fällen die gleiche: Eine Schraube wurde in die Lauffläche eines Autoreifens gesteckt oder so platziert, dass sich das Metall hineindreht.

Zu wenig Reifendruck: Lehrer kracht fast in Gegenverkehr

Bei einem der Lehrer führte das dazu, dass in seinem Reifen zu wenig Luftdruck war. Er geriet ins Schleudern. Nur durch rasches und richtiges Reagieren habe er einen Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Auto verhindern können, wie die Oberösterreichischen Nachrichten berichteten. Bei der Untersuchung des Wagens wurde die Schraube gefunden.

Die Schule schickte nun allen Eltern Briefe und informierte die Erziehungsberechtigten über die Vorfälle. Die Polizei sei informiert worden, warnte die Schulleitung.

Für den Direktor der Schule gibt es keinen konkreten Tatverdächtigen. "Wenn ich an meine 550 Schüler denke, fällt mir niemand ein, dem ich so etwas zutraue", sagte er. Drohungen oder auch Zwischenfälle mit Schülern, die sich ungerecht behandelt fühlten, habe es nicht gegeben. Der Schulhof, in dem die Lehrerfahrzeuge abgestellt werden, ist nahezu öffentlich zugänglich. Er wird am Abend zusätzlich von Personen frequentiert, die die Sporthalle der Schule benützen.

Sachbeschädigung, Körperverletzung oder Mordversuch

Die Polizei bestätigte, dass vorerst wegen des Verdachtes der Sachbeschädigung ermittelt werde und ersucht eventuelle Mitwisser, sich zu melden. Die Wiener Rechtsexpertin Helene Bachner-Foregger machte in dem Artikel darauf aufmerksam, dass je nach Absicht des Täters auch die Delikte "versuchte absichtlich schwere Körperverletzung" oder sogar "Mordversuch" denkbar seien. Die Staatsanwaltschaft Linz wartet auf eine Anzeige der Polizei und will dann den Sachverhalt strafrechtlich prüfen.

APA/red.