Österreich

Schrems verliert Postamt: "Maßlose Enttäuschung"

Heute Redaktion
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Harrer und die Postfiliale in Schrems.
Harrer und die Postfiliale in Schrems.
Bild: Stadtgemeinde Schrems, SPÖ

Im Waldviertel werden wichtige Postfilialen eingespart. Der Schremser Stadtchef Karl Harrer übt harte Kritik und spricht von einem "erschütternden Umgang mit dem ländlichen Raum."

Mit rund 5.500 Einwohnern zählt Schrems (Bezirk Gmünd) zu den größten Stadtgemeinden im Waldviertel. Von Schloss, Museum, Theater, Bädern, zahlreichen Sportanlagen und Einkaufsmöglichkeiten bis hin zur Schremser Brauerei gibt es dort alles – ein Postamt soll es dort allerdings bald nicht mehr geben. Denn die Post wird ihre Filiale aus Kostengründen schließen. Das trifft auch auf jene in der etwas kleineren Stadt Weitra (Bezirk Gmünd) zu. Das Waldviertel verliert damit wohl gleich zwei wichtige Postämter.

Schlange bis vor Filiale

"Maßlos enttäuscht" darüber ist der Schremser Bürgermeister Karl Harrer (SPÖ), der erst wenige Tage bevor die Schließung bekannt wurde informiert wurde. Er übt harte Kritik: "Zur angeblichen mangelnden Kostendeckung der Filiale kann ich nur sagen, dass diese hausgemacht ist. Wenn ich am Standort nur einen Mitarbeiter zur Verfügung stelle und daraus resultierend teilweise Kunden bis außerhalb der Filiale anstehen müssen, um bedient zu werden, ist meiner Ansicht nach auf die Schließung schon zielgerichtet hingearbeitet worden."

In Schrems gibt es sogar eigene Busse, die Bewohner Freitags in den Ortskern bringen, damit sie unter anderem auch Postwege erledigen können. "Wir als Stadtgemeinde sind ohnmächtig gegen diese Vorgangsweise. Es ist erschütternd, wie man umgeht mit dem ländlichen Raum! Welche Standorte sind noch attraktiv, wenn nicht einmal die größte Stadtgemeinde im Bezirk groß genug ist für eine Postfiliale?" Harrer will sich nun um mögliche Alternativen kümmern.

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