Kärnten

Kinder sollten an Wrack vorbeigehen, Eltern empört

Ein Verkehrsunfall mit acht Verletzten in Kärnten sorgt bei den Eltern mehrere Schüler für böses Blut – im Zentrum der Aufregung: ein Busfahrer!

Clemens Pilz
Kinder sahen Blut, als sie an Wrack vorbeikamen – Eltern empört!
Kinder sahen Blut, als sie an Wrack vorbeikamen – Eltern empört!
FF St.Veit

Am Freitagnachmittag stießen auf der Ossiacher Straße zwischen st. Veit und Liebenfels (Ktn.) mehrere Fahrzeuge bei einem missglückten Überholmanöver zusammen, acht Personen, darunter auch Kinder, wurden verletzt. Am Rande dieses schwerwiegenden Unfalls kam es, wie nun die "Kleine Zeitung" berichtete, zu einem skurrilen Vorfall mit einem Schulbus der Kärntner Linien.

Laut Eltern ließ der Mann die Kinder auf der Straße aussteigen: "Der Busfahrer hat, nachdem er erfahren hat, dass die Sperre länger dauert, die Kinder aufgefordert, ihre Habseligkeiten einzupacken, den Bus zu verlassen und am Unfallort vorbeizugehen. Er werde umdrehen und wieder nach St. Veit fahren."

Tochter habe gesehen, "dass überall Blut war"

Etwa zehn Kinder sollen vor dem Unfallbereich ausgestiegen sein und waren auf sich allein gestellt, bis eines der Kinder seine Mutter anrief, die glücklicherweise nur zwei Minuten entfernt wohnte. "Ich will mir nicht vorstellen, was hätte passieren können. Wenn es wenigstens an einer Haltestelle gewesen wäre, aber nein, mitten auf der Straße", sagt sie. Nun will sie ihrer Tochter helfen, das Gesehene zu vergessen: "Meine zehnjährige Tochter hat erzählt, dass sie ein Auto am Dach liegen gesehen hat und dass überall Blut war." Auch eine weitere Mutter, einer zehnjährigen Tochter, meldete sich bei der Kleinen Zeitung: "Meiner Tochter wurde gesagt, sie muss aussteigen, und zwar nicht an einer Haltestelle. Sie hatte Angst, sie hat geweint, sie weint auch jetzt noch."

Wollten Kinder von sich aus aussteigen?

Seitens der ÖBB hieß es gegenüber dem Medium, man werde dem Vorfall sofort nachgehen. Ersten Informationen zufolge soll der Busfahrer den Auftrag erhalten haben, umzukehren und nach St. Veith zurückzukehren. Allerdings wollten dies einige Kinder nicht, da sie ganz in der Nähe wohnen würden bzw. ihre Eltern bereits auf der anderen Seite des Unfallgebiets warten würden. Der Fahrer habe sich dann "von den Kindern überreden und einige aussteigen lassen. Den Rest hat er wie vorgesehen zum Bahnhof gebracht", so ein Vertreter von Postbus Kärnten.

Mehr zum Thema