Burgenland

Schüsse auf Soldaten – Schlepper immer skrupelloser 

Am Montag schoss ein Unbekannter an der Grenze zu Ungarn auf einen heimischen Soldaten. Die Polizei glaubt, dass sich diese Vorfälle häufen werden. 

Michael Rauhofer-Redl
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Die Situation für die Grenzsoldaten wird gefährlicher.
Die Situation für die Grenzsoldaten wird gefährlicher.
Glomex/ ATV

Montagfrüh näherte sich ein blauer Kastenwagen aus dem ungarischen Szentpéterfa kommend in Richtung österreichischer Grenze. Am kleinen Grenzposten von Eberau blieb der Fahrer aber nicht stehen, sondern drückte aufs Gas, hielt direkt auf die dort kontrollierenden Bundesheersoldaten zu. Einer musste zur Seite springen, soll sich dabei am Knie verletzt haben.

Der mit 14 Personen besetzte Pkw ignorierte also den Grenzposten. Bei der anschließenden Verfolgung fuhr das Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit davon und kam schließlich von der Fahrbahn ab und landete in einem Feldweg. Von dort an flüchtete der Lenker in Richtung Ungarn. Als er bereits die grüne Grenze passiert hatte, gab er zwei Schüsse auf einen ihn verfolgenden Unteroffizier ab, verfehlte diesen aber zum Glück.

Situation wird bedrohlicher

Für die Polizei kommt dieses Verhalten des mutmaßlichen Schleppers nicht überraschend.  Wie Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität im Bundeskriminalamt im Interview mit dem Privatsender ATV erklärt er, dass die Schlepper nun von den Hintermännern für eine aggressivere Vorgehensweise geschult werden. "Sie schulen die Fahrer insofern, dass sie nicht bei Polizeianhaltungen stehen bleiben sollen, sie sollen weiterfahren und sich nicht erwischen lassen, so Tatzgern. 

Zu dieser neuen Methode gehört offenbar auch, dass sich die Schlepper selbst mehr und mehr bewaffnen, und diese Waffen im Ernstfall auch einsetzen, wie der Vorfall am Montag zeigte. Das BKA wisse, welch hohe Gefahr von den Kriminellen ausginge. Die Polizei rechnet daher damit, dass sich Vorfälle wie am Montag in Zukunft häufen werden.