Österreich

Schul-Dealerin muss Schulden abstottern

Über ihre Vergangenheit als "Hasch-Dealerin" soll Gras wachsen. Derzeit wird die 16-Jährige aber noch von ihrer Vergangenheit eingeholt.

Heute Redaktion
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Am Mittwoch stand Isa F. (Name geändert) in Eisenstadt vor Gericht, weil sie 17,5 Kilo Cannabis an Mitschüler verkauft und dabei seit April 2017 über 200.000 Euro umgesetzt haben soll. Urteil: drei Monate unbedingte Haft. Da sie diese schon zum Großteil verbüßt hatte, kam Isa F. sofort frei.

Jetzt ist sie dabei, bei ihrer Familie ihr Leben zu ordnen. Am Freitag tritt sie zum Sozialdienst in einem Tierheim an. Demnächst soll ein Praktikum dazukommen. Denn die junge Frau, die durch Drogenverkauf 30.000 Euro Gewinn gemacht hat, braucht jeden Cent. Sie muss 3.500 Euro an die Justiz zurückzahlen.

Nicht die Eltern sollen zahlen

"Sie haben dafür fünf Jahre Zeit. Wir haben den Betrag deshalb so niedrig angesetzt, da Sie ihn selbst von Ihrem eigenen Geld, nicht dem Ihrer Eltern begleichen sollen", betonte Richterin Gabriele Nemeskeri.

Das dürfte schwer werden: Die Delinquentin hat exakt einen Euro und drei Cent am Konto. "Ich ging gerne einkaufen und essen." Warum sie zu Österreichs jüngster Dealerin wurde? "Ich wollte finanziell von meinen Eltern unabhängig sein." Das hatte seinen Preis …

"Ein menschliches und vernünftiges Urteil, denn das Gefängnis hat junge Menschen noch nie besser gemacht – im Gegenteil. Meine Klientin wird ihre Chance sicher nützen", hatte Isa Anwältin Astrid Wagner nach dem Urteil gesagt.

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