Österreich

Schulden: Baumeister gab Polizist 197.000 falsche $

Heute Redaktion
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Der angeklagte Bauunternehmer in Wr. Neustadt vor Gericht.
Der angeklagte Bauunternehmer in Wr. Neustadt vor Gericht.
Bild: salpa

Ein abgebrannter Baumeister nahm sich einen Wucher-Kredit auf, kam mit den Raten nicht nach. Verzagt nahm er den Vorschlag der Kreditmafia an, sollte 200.000 falsche Dollar in Umlauf bringen.

Statt dem großen Gewinn, brachte einem serbischen Bauunternehmer (44) der Auftrag für eine Autobahnstrecke (Anm.: in seiner Heimat Serbien) ein Debakel. Denn die Großbaufirma ging pleite, der 44-Jährige als Subunternehmer konnte plötzlich Material und Löhne nicht mehr zahlen.

Der Serbe ging zu einem dubiosen Kreditbüro, nahm sich 60.000 Euro Kredit auf und zahlte damit seine Arbeiter. Die Konditionen des Darlehens: 7 Prozent Zinsen pro Monat! Die Kredithaie schlugen dem 44-Jährigen einen Deal vor: er solle 200.000 falsche US-Dollar nach Österreich bringen, dann seien die Schulden kein Thema mehr.

Käufer war verdeckter Ermittler

Der verzagte Serbe ging auf den Deal ein, übergab am 11. September in Wr. Neustadt 3.000 Dollar einem vermeintlichen Käufer zur Probe, die restlichen 197.000 Dollar am Tag darauf in Wien. Der „Kunde": Die Polizei, ein verdeckter Ermittler.

Vor Gericht diese Woche in Wr. Neustadt sagte der Angeklagte: „Ich habe Angst vor diesen Leuten und große Sorge um meine Familie. Ich habe jetzt meinen Fuhrpark verkauft, um Schulden abzubezahlen. Wahrscheinlich verkaufe ich auch noch das Lokal meines Vaters und fange neu an." Der Richter und die Schöffen verstanden den Serben, urteilten daher mit Augenmaß: 22 Monate teilbedingte Haft, davon 8 Monate Haft unbedingt (nicht rechtskräftig). (Lie)