Österreich

Schulden für Auto bei Papa: Sohn (26) raubte Bank aus

Fast könnte einem Dominik M. leid tun. Weil er seinem Vater 3.500 Euro zurückzahlen musste und kein Geld hatte, raubte er patschert eine Bank aus.

Heute Redaktion
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Bankraäuber (li.) und dann bei Prozess (re.); vo.: Anwalt Hofstätter
Bankraäuber (li.) und dann bei Prozess (re.); vo.: Anwalt Hofstätter
Bild: privat

Schüchtern und mit gesenktem Haupt betrat Dominik M. (26) den Kremser Gerichtssaal, immer wieder suchte er hilfesuchend Blickkontakt mit seinem Anwalt, Topjurist Norman Hofstätter.

Der 26-jährige Lagerarbeiter verdiente nicht sehr viel, borgte sich von seinem Vater 3.500 Euro für ein neues Auto aus. Rückzahlung allerspätestens: Ende Oktober. Bereits im späten Frühjahr wusste Dominik M. keinen Ausweg mehr, observierte eine Raika in Göpfritz (Bez. Zwettl). Meist sehr auffällig im Overall, hastete er nervös vor der Bank hin und her. Einigen Passanten und Kunden konnten den jungen Mann gar nicht übersehen.

Am 25. Oktober betrat Dominik M. mit Spielzeugpistole und Vollvisierhelm die Raika, richtete die Waffe gegen einen Mitarbeiter und plärrte: "Überfall!" Hektisch fuchtelte er mit seiner Pistole zwischen zwei Mitarbeiterin hin und her, deutete auf sein Plastiksackerl: "Göd eine". Dann flüchtete Dominik M. mit 16.500 Euro mit seinem Golf (falsches, gefundenes Kennzeichen), versteckte das Geld bei der Mama, übergoss die beim Raub verwendete Kleidung und Spielzeugwaffe neben einem Erdhügel mit Zippobenzin und zündete die Sachen an.

Da sich aber nach dem Überfall viele Zeugen (die eben Dominik M. beim Ausspionieren der Bank gesehen hatten) meldeten, konnte Dominik M. nach nur fünf Stunden und verhaftet werden ("Heute" berichtete).

Vor Gericht meinte der Anklagte: "Es tut mir alles sehr leid, ich wollte niemanden Angst machen." Das milde Urteil: vier Jahre Haft (trotz Vorstrafen - rechtskräftig). (Lie)