Österreich

Schuldner verschwieg Bank Schiele-Bilder

Heute Redaktion
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Ein hochverschuldeter Kärntner (51), der seiner Bank unter anderem den Besitz dreier Schiele-Bilder vorenhalten hat, wurde am Montag am Landesgericht Klagenfurt wegen schweren Betrugs zu drei Jahren Haft verurteilt. Ein Jahr davon muss er auf jeden Fall hinter Gittern verbringen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der Angeklagte hatte 2009 sechs Millionen Euro Schulden aus seiner unternehmerischen Tätigkeit aber auch aus dem privaten Verbrauch bei seiner Bank, der Steiermärkischen Sparkasse, angesammelt. Er verpflichtete sich, sein Vermögen offenzulegen, zu verwerten und damit seine Schulden zu zahlen. Den Rest der Verpflichtung - 2,6 Millionen Euro - wollte ihm die Bank dann nachlassen.

Während ihm die Bank entgegen kam, hortete der Mann mehrere wertvolle Bilder und andere Gegenstände und dachte offenbar nicht daran, diese zu verkaufen. Im notariell beglaubigten Vermögensverzeichnis verschwieg der Mann laut Staatsanwalt Christian Pirker "erhebliche Vermögensbestandteile".

Dazu zählen drei Schiele-Bilder, eines von Albert Oehlen sowie mehrere Waffen. "Der Angeklagte wollte auch in Zukunft davon leben", stellte Pirker fest. 2012 ließ der Angeklagte zwei Bilder über Sotheby's versteigern. Er bekam dafür 570.000 Euro. Zwei der Bilder, es soll sich um zwei Akte handeln, werden derzeit bei Sotheby's angeboten.

Verteidiger: Mandant habe Bilder "schlichtweg vergessen"

Verteidiger Hans Gradischnig sagte, sein Mandant habe die Bilder teilweise als Besicherung für einen Kredit einem Dritten überlassen, andere waren bei einer Ausstellung. Der 51-Jährige habe schlichtweg vergessen, sie anzugeben. Dennoch bekannte sich der Kärntner schuldig im Sinne der Anklage.

Das Gericht sprach der Bank als Privatbeteiligte in dem Prozess 700.000 Euro Schadenswiedergutmachung zu. Der Angeklagte nahm das Urteil an. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab, weswegen das Urteil noch nicht rechtskräftig ist.