Niederösterreich

Schule bleibt offen, doch Kinder sollen daheim bleiben

Eltern stehen nach der Pressekonferenz der Bundesregierung vor einem Rätsel: Sollen sie ihr Kinder jetzt zur Schule schicken oder nicht?

Tanja Horaczek
Teilen
Werden Lehrer ab Montag alleine in den Klassen sitzen?
Werden Lehrer ab Montag alleine in den Klassen sitzen?
Thanassis Stavrakis / picturedesk.com

Eltern aus NÖ stehen vor einem Rätsel. Grund: Die nicht ganz eindeutigen Aussagen bei der Pressekonferenz am Freitag in punkto Schulen und Kindergärten. Denn grundsätzlich bleiben diese ja offen, aber wer die Möglichkeit hat sein Kind daheim zu behalten, soll dies auch tun. Doch an den Schulen wird nach Stundenplan unterrichtet, ob mit oder ohne den Kindern.

"Bitte betreuen sie ihre Kinder daheim"

Sechs Schulen in NÖ sowie 72 Klassen befanden sich zum Wochenende in Quarantäne. Doch so wie in den vergangenen Lockdowns, wo die Schulen nur zur Betreuung offen waren, soll es dieses mal nicht sein. Viele Eltern erhielten via SchoolFox oder anderen Plattformen die Mitteilung, dass der Schulalltag weitergeht. Es wird nach Stundenplan unterrichtet. Die Lehrer werden an den Schulen sein. Doch der Appell vom Land NÖ geht in eine andere Richtung. „Trotz des engmaschigen Testsystems hat sich der Virus auch an unseren Schulen stark verbreitet. Wenn Sie Ihre Kinder daheim betreuen können, dann bitte tun Sie das auch“, sagen Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Bildungsdirektor Johann Heuras.

"Sollten nur geimpfte Kinder am Unterricht teilnehmen"

"Ich schicke mein Kind, denn hat schon zu viel versäumt", klagt eine Mutter. Eine andere aus dem Raum Tulln macht ihrem Frust auf Facebook Luft: "Wir haben von unserer Schule keine Infos erhalten. Das war schon in den vergangenen Lockdowns ein Problem. Ich bin total verunsichert darüber, was ich jetzt am Montag machen soll." Andere Eltern würden es vorziehen, wenn nur geimpfte oder genesene Kinder am Unterricht teilnehmen und die anderen Lernpakete für zu Hause bekommen würden. 

Mehraufwand für Pädagogen

Aber auch Lehrer und Schulleiter stehen vor Problemen: Es soll laut Stundenplan unterrichtet werden, doch wenn zu viele Kinder daheim bleiben, müssen gleichzeitig Lernpakete zusammen gestellt werden und diese wieder zusätzlich kontrolliert werden. Wieder ein Mehraufwand für die Pädagogen. Tests und Schularbeiten sollten in den drei Wochen vermieden werden, aber ausgeschlossen sind sie nicht. Aber auch die Eltern stecken in einer Zwickmühle: Sollen sie ihre Kinder schicken und darauf hoffen, dass sich das derzeitige Testsystem weiterhin bewährt oder wieder auf Homeschooling umsteigen? Viele hätten sich klarere Anweisungen erhofft. Fazit: Die meisten Eltern werden oder müssen ihre Kinder zu Schule schicken.