Im Burgenland, in Niederösterreich und in Wien ist die erste Schulwoche schon wieder fast vorbei. In den restlichen Bundesländern geht es am Montag wieder in die Klasse. Zu diesem Anlass wurde am Donnerstag zu einer Pressekonferenz in die Bildungsdirektion OÖ geladen.
Anwesend: Bildungsdirektor Alfred Klampfer, Oberösterreichs VP-Bildungsreferentin Christine Haberlander und der zuständige Minister Martin Polaschek (ÖVP). Kurz gesagt: Alle, die in Sachen Bildung hierzulande etwas zu sagen haben.
Themen unter anderem: Ein bundesweites "Lese-Gütesiegel" für innovative Maßnahmen zur Stärkung der Lesekompetenz, Gewalt-Prävention und Sanierungs-Maßnahmen in den Schulgebäuden.
Wie viele Lehrer aktuell konkret im Land fehlen, das wollte keiner so recht wissen. Und das drei Tage vor dem Schulstart. Auch nach Anfragen mehrerer Medien gab es weder vom Bund, Land noch Direktion genaue Zahlen. Es sei "ein laufender Prozess", so die generelle Aussage.
Man werde alle Unterrichtsstunden halten können, so der Bildungsminister. Von Klampfer hieß es etwas konkreter: "Für das kommende Schuljahr haben wir 850 Lehrer neu angestellt." 550 davon im Pflichtschulbereich, 300 in den höheren Schulen.
Was das genau für den Lehrermangel im Land bedeutet, könne man nicht sagen. Bewerbungsgespräche fänden noch immer statt, neue Pädagogen würden laufend eingestellt werden. Die Schule wird starten – im Hintergrund werde weiter "nachjustiert", so Klampfer.
"Heute" hakte beim Bildungsministerium nach. Die Antwort: Für etwa 100 Stellen gab es zwei Wochen vor Schulstart noch keine Bewerber. Eine Zahl, die bereits tagelang in den Medien kursierte. Auf die Frage, wie viele Lehrer konkret in Oberösterreich noch fehlen, gab es bis zu Redaktionsschluss aus Wien noch keine Antwort.
Scharfe Kritik gab es am Donnerstag auch direkt seitens der SPÖ. Bildungssprecherin Doris Margreiter forderte von der ÖVP wirksame Lösungen gegen den Lehrkräftemangel. Alleine vom September 2023 bis Mai hätten Oberösterreichs Pädagogen ganze 668.544 Überstunden geleistet.
Dadurch seien Mehrkosten von knapp 40 Millionen Euro entstanden. "Damit hätte man längst flächendeckend das administrative Unterstützungspersonal ausbauen können", kritisiert Margreiter.