Österreich

Schule in OÖ fordert: Kinder müssen auf Deutsch fernsehen

Niki Glattauer gibt Noten. Heute: Schule fordert "deutschsprachig fernsehen". 18 I-Lehrer in Volksschulen. Und: Von "Schlampen" und "Russen***".

Niki Glattauer
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "Heute" Noten.
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "Heute" Noten.
Sabine Hertel

Schule fordert "deutschsprachig fernsehen"

Seit Wochen wird im Land zum Thema "Deutschförderung" gerätselt. Soll sie getrennt oder integrativ erfolgen? Von oben verordnet oder schulautonom? Bräuchte es mehr Stunden pro Woche und weniger Schüler pro Klasse? Oder ist eh alles für die Fisch: Laut Wiens Türkisen – "Heute" berichtete – spricht in Wiener Kindergärten trotz "Deutschförderung" nach einem Jahr nur eins von zehn Kindern ausreichend Deutsch, nach zwei Jahren sind’s noch immer nur 2,5 von zehn… :-(

Nun, des Rätsels Lösung aus meiner Sicht: Primär ist das Deutsch-Problem elternhausgemacht! Der Direktor einer VS aus OÖ mailt mir: Schuld sei, "dass Familien dank Globalisierung in ihrer Parallelgesellschaft auch ohne Deutsch sehr gut leben können, z.B. mit türkischem Fernsehen und fremdsprachigen Social Media. Daher verpflichten wir Eltern schon bei der Schuleinschreibung, deutschsprachiges Fernsehen zu schauen und deutsch aufgesetzte Laptops zu verwenden."

Note: Guter Ansatz

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.
Alle seine Artikel findest Du HIER >>

Fix? Wien stopft 18 I-Lehrer in Volksschulen

Gestern am Wiener Ring großes Kerzenleuchten für eine "inklusive Gesellschaft"; im Wochentakt die Appelle von Kirche, Diakonie und Elterninitiativen, Kindern mit Special Needs endlich wenigstens jene Rechte zuzugestehen, die sie von Rechts wegen längst haben sollten; dazu eine Verfassungsklage gegen die Republik. Gut!

Ganz anders leider die gelebte Praxis: Wie mir eine betroffene Mutter (und Magistratsbedienstete) flüstert, sollen in Wien über Weihnachten 18 begleitende Integrationslehrerinnen aus ihren Klassen abgezogen werden, um das Personalloch in Volksschulen zu stopfen. Hauptbetroffen seien Integrations- und Mehrstufenklassen.

Die Mutter: "Es hätten noch mehr sein sollen, nur Zeitungsberichte haben das verhindert. Mein eigenes Kind ist aber noch immer betroffen. Es hat eine Autismus-Störung und verliert jetzt die einzige Bezugsperson. Ich finde das beschämend." Ja, das ist es auch, oder, Herr Bildungsdirektor?

Note: Unbefriedigend

Von "Beidln", "Schlampen" und "Russen***"

Die ("Falter"-)Geschichte ist durch alle Medien gegangen: Der Direktor einer Musikschule im Weinviertel, NÖ, rufe Schüler "Beidln" und "Schlampen", grapsche Kolleginnen ab, ziehe an BH-Trägern, zwinge Lehrerinnen Lippenküsse auf, nenne eine hinter ihrem Rücken "Russenf**". Dazu herrsche in der Schule ein Klima aus Willkür & Machismo, Angst & Willfährigkeit.

Das behaupten jedenfalls 23 Zeuginnen und Betroffene (auch vor der ORF-Kamera). Wie ich aus Gewerkschaftskreisen erfahre, hat sich besagter Direktor Walter R. nun hochkarätige Anwaltshilfe genommen, um juristisch gegen seine "Zwangsbeurlaubung" vorzugehen.

Er bestreitet die Vorwürfe, sie seien "frei erfunden und erlogen", einige würden sich für fachlich begründete Kritik nur an ihm rächen wollen. Einem Disziplinarverfahren sehe er "gelassen" entgegen. Hm.

Note: Schauma
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