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Schüler kamen zu spät: Schlaf-Entzug als Strafe

Heute Redaktion
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Die TGM-Schüler mussten alle 30 Minuten eine Nachricht in eine Whatsapp-Gruppe schreiben.
Die TGM-Schüler mussten alle 30 Minuten eine Nachricht in eine Whatsapp-Gruppe schreiben.
Bild: Bwag/Wikimedia, privat

Diese Sprachwoche werden 14 Schüler des TGM (Brigittenau) nicht so schnell vergessen: Weil sie zu spät und teilweise alkoholisiert heimkamen, mussten sie eine Nacht lang Whatsapp-Nachrichten schicken.

Von 11. bis 16. April fuhren die Schüler des 4. Maschinenbau-Jahrgangs nach Galway (Irland): "Wir hatten Ausgang bis 23 Uhr, aber es hieß, es geht auch länger. Einige von uns kamen daraufhin erst nach Mitternacht heim", erzählt ein 18-Jähriger, der anonym bleiben möchte. Laut dem Schüler meinte eine Lehrerin: "Ihr könnt's euch gleich einen Flug suchen und nach Hause fahren."

Zum Heimflug kam es nicht, dafür verging die darauf folgende Nacht von 13. auf 14. April für die 14 Schüler im Schneckentempo: Denn die betroffenen Burschen mussten in einer festgelegten Reihenfolge die ganze Nacht lang alle 30 Minuten eine Nachricht an eine eigens eingerichtete Whatsapp-Gruppe schicken. "Um 2 Uhr Früh mussten wir uns dann alle noch vor dem Zimmer einer Lehrerin versammeln. Sie schaute nur kurz hinaus, das war's. Das Ganze war einfach nicht pädagogisch sinnvoll", so der 18-Jährige. Besonders hart: Am nächsten Tag stand gleich um 8 Uhr Früh ein Bus-Ausflug auf dem Programm.

Schüler schlugen Strafe selber vor

Karl Reischer, Direktor der Technik-Schule in Brigittenau, bestätigt den Vorfall, erklärt aber: "Die Burschen kamen teils um 3 Uhr Früh heim, manche waren betrunken. Eigentlich hätten die Schüler sofort nach Hause geschickt werden sollen, sie wollten aber einer Disziplinarkonferenz in Wien entgehen und haben die Strafe daher selbst vorgeschlagen. Die Lehrer waren damit einverstanden. Ich gebe zu, diese Maßnahme war nicht ok. Man hätte das anders lösen müssen."

Reischer hat die Schulaufsicht informiert: "Ich habe zudem mit allen betroffenen Schülern gesprochen, unter Umständen gibt es noch eine Verwarnung. Auch mit den Lehrkräften wird es noch Gespräche geben, dass es so nicht geht." (cz)