Politik
Schulkinder müssen in Isolierzimmer stundenlang warten
Erkrankte Schulkinder werden unterschiedlich behandelt. In Wien testet das Bildungsministerium, in den Bundesländern die Gesundheitsbehörden.
Fühlt sich ein Kind in der Schule krank, bittet die Schuldirektion normalerweise die Eltern, den Sprössling abzuholen. Außer, das Kind zeigt Corona-Symptome. Dann ist alles anders. Verdachtsfälle werden in der Schule isoliert, der Direktor darf das Kind nicht heimschicken, wie das Unterrichtsministerium gegenüber "Heute" erklärte.
Der Schulleiter muss sowohl die zuständige Bildungsdirektion als auch die Gesundheitsbehörden verständigen, was in der Praxis meist Probleme bereitet: Die Notfallnummer 1450 ist österreichweit überlastet.
Stundenlanges Warten
Die Folge: Kranke Kinder müssen in den Isolierzimmern der Schulen oft stundenlang auf die Gesundheitsbehörde warten, die den Corona-Test durchführt. Die Schulleitung darf weder Quarantäne noch Fernunterricht anordnen. Ob eine zehntägige Quarantäne verhängt wird, entscheiden österreichweit ausschließlich die Gesundheitsbehörden. Sie schicken das covidkranke Kind heim und legen die weitere Vorgangsweise fest.
Bei den Tests geht Wien einen eigenen Weg: Das Bildungsministerium sendet mit Zustimmung der Wiener Gesundheitsbehörde eigene Teams aus, die Schüler testen. Das verkürzt die Wartezeit. In den Bundesländern lassen die regionalen Gesundheitsämter Tests durch das Ministerium aber nicht zu.