Österreich

Schüsse in Krems: Die harten Fakten

Heute Redaktion
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Polizei verfolgt Hinweise auf Profi-Einbrecherbande. Die Täter dürften es auf den Tresor abgesehen haben. Fünf Mittäter waren in der Todesnacht am Tatort. Verdächtiger Rumäne gab Jugendlichen Unterschlupf

In Krems-Lerchenfeld gingen die Emotionen auch am Wochenende hoch. Immer mehr Gerüchte ranken sich um die Todesnacht auf 5. August, in der Florian P. (14) um 2.30 Uhr durch ein Projektil aus einer Polizeiwaffe starb, sein Freund Roland T. (17) schwer verletzt wurde. Die Ermittlungen haben bereits etwas mehr Licht in den tragischen Fall gebracht. Hier die bisherigen Fakten:

- Es wurden nur drei Schüsse aus den Dienstwaffen (Glock 19, Kal. 9 mm Para) abgegeben. Einer traf Florian P., einer Roland T. Der dritte Schuss war weit höher angesetzt, offenbar als Warnschuss.

- Die Beamten behaupten, von mehreren Personen attackiert worden zu sein - in einem Nebengang, der über Notbeleuchtung verfügt. Die Polizisten hatten Taschenlampen.

- Roland T. beschuldigt einen inzwischen festgenommenen Rumänen (28) als Mittäter. Der Beschuldigte gibt zu, mit Roland T. eine Einbruchsserie im Bezirk Krems begangen zu haben. In der Tatnacht sei er aber nicht anwesend gewesen.

- Die Polizei meint, dass fünf Personen am Einbruch beteiligt waren. Die Gruppe soll es auf den Tresor des Merkur-Marktes abgesehen haben.

- Die Eltern erheben Vorwürfe gegen die Polizei - und könnten selbst Probleme mit der Justiz bekommen. Ihnen droht ein Verfahren wegen Verletzung der Aufsichtspflicht. Einer der Jugendlichen soll sogar zeitweise beim mutmaßlichen Komplizen aus Rumänien gewohnt haben.

- Fakt ist auch, dass der Filialleiter des Supermarktes in diesem Fall ein wichtiger Zeuge ist. Doch: Der Angestellte wird versteckt und seine Aussagen werden geheimgehalten.