Österreich

Schutzmaskenpflicht: Viele Fragen noch offen

Heute Redaktion
13.09.2021, 14:05

Ab Mittwoch gilt in allen österreichischen Supermärkten die Schutzmaskenpflicht. Doch bezüglich Organisation und Finanzierung gibt es noch viele Unklarheiten.

Wie die Bundesregierung am Montag ankündigte, müssen ab Mittwoch alle Menschen, die in den Supermarkt einkauen gehen, eine Maske tragen. Diese sollen vor den Geschäften verteilt werden. Die genaue Umsetzung wirft allerdings noch Fragen auf.

Eine einheitliche Handhabung für den Handel gibt es wohl nicht. In den meisten Lebensmittelketten dürfte die Verteilung wohl von den Mitarbeitern ausgeführt werden.

Bei Hofer etwa seien die Masken künftig an den Kassen erhältlich, ein längerer Gebrauch sei erwünscht. "Wir ersuchen unsere Kunden die MNS-Masken so oft wie möglich zu verwenden, damit wir eine längerfristige Verfügbarkeit sicherstellen können", hieß es in einem Statement vom Unternehmen. Kunden könnten aber auch ihre eigenen Masken mitnehmen.

Auch bei Rewe gilt ähnliches. "Wir werden niemanden wegweisen, so lange Mund und Nase in der Filiale bedeckt sind," sagte ein Sprecher zur APA. Bei Lidl setzt man auch auf die mehrmalige Verwendung: "Ansonsten wird es innerhalb kürzester Zeit zu weiteren Engpässen kommen."

Nach der Verwendung Hände waschen

Experten sehen die Wiederverwertbarkeit der Schutzmasken allerdings skeptisch, da diese nicht so lange wirken. Selbst gebastelte Masken z.B. aus Stoff könnten indes nach einem Waschgang mit 60 Grad wieder benutzt werden.

Angela Tichy, Projektleiterin für Medizin und Gesundheit beim Verein für Konsumenteninformation (VKI), weist etwa darauf hin, dass es trotz des Verwendens einer Maske wichtig sei, Abstand zu halten und die Hygieneregeln einzuhalten. Außerdem müsse man beim Auf- und Absetzen der Masken vorsichtig sein, um Bakterien und Viren nicht mit den Händen zu verteilen. Nachdem man eine Maske getragen habe, sollte man unbedingt die Hände waschen.

Wer übernimmt die Kosten

Wie genau Verteilung der Masken aussieht, ist ebenfalls noch offen. Ein erstes Kontingent an MNS-Masken stehe laut einem Sprecher von Rewe bereit. Am Mittwoch soll nur maximal ein Stück pro Kunde vergeben werden und nur "solange der Vorrat reicht".

Bei "Nah&Frisch" sieht die Lage etwas anders aus. Es sei sehr schwer, Masken zu bekommen sagte Geschäftsführer Hannes Wuchterl am Dienstag im Ö1-Mittagsjournal. Er rechne damit, dass eine Maske knapp unter einem Euro kostet.

Insgesamt fallen für die Maßnahme Hunderttausende Euro pro Woche an. Wer die Kosten am Ende übernehmen soll, sei unklar. Den Kunden soll nichts verrechnet werden.

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