Niederösterreich

Schwanen-Familie gefüttert, jetzt sind Tiere tot

Ein Tierdrama spielte sich jetzt am Schlosssee in Oberwaltersdorf ab. Eine ganze Schwanenfamilie ist tot, weil sie verhungerte, während sie fraß.

Isabella Nittner
Das Paar bekam auch Küken,  die Vögel wurden aber mit ungeeignetem Gebäck gefüttert und starben in Folge.
Das Paar bekam auch Küken,  die Vögel wurden aber mit ungeeignetem Gebäck gefüttert und starben in Folge.
Wildtierauffangstation Kaltenegger

"Komm, wir gehen die Enten füttern" – das ist ein Satz, den Eltern von Kleinkindern vermutlich bereits oft gesagt haben, ohne darüber nachzudenken, ob Futter wie Semmel, Brot & Co. für die Tiere überhaupt geeignet ist. 

In einer tierischen Tragödie endete eine solche Fütterung jetzt am Schlosssee in Oberwaltersdorf (Bezirk Baden). Dort wurde eine ganze Schwanenfamilie ausgelöscht, weil sie von Anrainern falsch gefüttert worden war. Konkret: Mit Maiskorn und Gebäck.

Katarrhalische Enteritis

"Eigentlich wäre genug Futter zur Verfügung gestanden, artgerechtes Futter, die richtige gesunde Ernährung, doch einige Bewohner fanden es entzückend zu füttern", erzählt Claudia Kaltenegger, die in Traiskirchen eine Wildtierauffangstation betreibt und die betroffene Schwanen-Dame nach einem Anflugtrauma gepflegt hatte.

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    Die Tiere bekamen eine Katarrhalische Enteritis.
    Die Tiere bekamen eine Katarrhalische Enteritis.
    Wildtierauffangstation Kaltenegger

    "Wir päppelten sie auf und brachten ein gesundes kräftiges Mädchen zurück an den Schlosssee in Oberwaltersdorf. Das Interesse der Anwohner war riesig und täglich wurden wir von unzähligen Personen angerufen um nachzufragen, wie es ihr geht. Als sie endlich zurück am See war, schien alles in bester Ordnung. Sie folgte sofort ihrem Partner und bald fing sie an Eier zu legen und zu brüten", berichtet die Tierschützerin.

    "Stark untergewichtig"

    Doch infolge der falschen Ernährung seien die Tiere rasch krank geworden, wie die Niederösterreicherin berichtet. Die Wildvögel bekamen eine Katarrhalische Enteritis, eine Entzündung des Darms, sowohl Fettgewebe also auch Skelettmuskulatur bauten rasant ab. Versuche, den Anrainern zu erklären, die Tiere sollten keinesfalls gefüttert werden, seien aber gescheitert.

    Nach nur wenigen Wochen starben schließlich die Küken, die Schwanen-Eltern folgten jetzt. "Mit 8,76 Kilogramm und 11,76 Kilogramm waren beide stark untergewichtig", berichtet Kaltenegger, die nun in einem Facebook-Posting bittet, gut gemeinte Fütterungen von Wildtieren zu unterlassen.

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