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Schwangere verlor auf Flucht nach Europa ihr Baby

Heute Redaktion
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Hochschwanger war Samuels Frau, im 6. Monat, als sie mit ihrem Mann flüchten musste. "Wir waren drei Tage lang auf einem Boot, 100 Menschen", erzählt Samuel (31) "Heute".

Hochschwanger war Samuels Frau, im 6. Monat, als sie mit ihrem Mann flüchten musste. "Wir waren drei Tage lang auf einem Boot, 100 Menschen", erzählt Samuel (31) "Heute".

Die Todesangst steht dem Flüchtling aus Nigeria noch jetzt, fast zwei Jahre nach der Ankunft in Italien 2013, ins Gesicht geschrieben. "Meine Frau hatte Durst, es gab kein Wasser mehr, also hat sie Meerwasser getrunken. Mein Kind ist gestorben."

"Heute" mit der Caritas auf Lokalaugenschein auf Sizilien: Wir treffen Samuel in seinem neuen Zuhause, einem "SPRAR"-Flüchtlingswohnheim in Mascalucia, nahe der Hafenstadt Catania. Zehn Erwachsene, sieben Kinder leben hier. "Ich würde das Risiko nie wieder eingehen. Aber jetzt habe ich eine Zukunft, eine Tochter", sagt Samuel. Viktoria wurde in Sizilien geboren – sie ist acht Monate.

Auf dem Schiffsfriedhof von Portopalo di Capo Passero wird die Not der Flüchtlinge greifbar. In diesen Booten aus Spanplatten saßen Hunderte Menschen zusammengepfercht. "Betroffenheit allein wird kein Menschenleben retten. Es geht darum, den verantwortlichen Politikern Mut zu machen hinzusehen", sagt Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner.

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