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Schwarze rufen Polizei und werden festgenommen

Sie brauchten die Hilfe der Polizei, keine Handschellen: Weil eine Gruppe von Afroamerikanern einen Laden vor Plünderern schützte, wurde sie vorübergehend festgenommen.

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Die herbeigerufene Polizei legt den Beschützern des Ladens Handschellen an, während die Plünderer davonrennen.
Die herbeigerufene Polizei legt den Beschützern des Ladens Handschellen an, während die Plünderer davonrennen.
Fox News

Im US-Bundesstaat Kalifornien ist eine Gruppe Afroamerikaner, die einen Laden vor Plünderern schützte, zeitweise festgenommen worden. Der Zwischenfall wurde live im Fernsehen übertragen. Drei Schwarze standen in Los Angeles im Viertel Van Nuys vor einem Laden, wehrten Plünderer ab und riefen die vorbeifahrende Polizei zur Hilfe, wie Aufnahmen des örtlichen Fernsehsenders Fox 11 zeigten. Einige Polizeibeamte nahmen die Verfolgung der mutmasslichen Plünderer auf, andere weiße Polizisten richteten ihre Waffen aber gegen die Beschützer des Ladens und legten ihnen Handschellen an.

Die live berichtende Reporterin wandte sich in dem Video daraufhin an die Polizisten und sagte ihnen, dass die Plünderer davonkämen, weil sie gerade die falschen Personen festnähmen. "Diese Leute haben nichts damit zu tun", sagte Journalistin Christina Gonzalez zu einem der Polizeibeamten vor dem Spirituosengeschäft. Das Video verbreitete sich in den USA am Dienstag rasant in sozialen Medien. Viele Nutzer kommentierten, der Vorfall zeige erneut, dass die US-Polizei Schwarze immer noch vor allem als Täter sehe.

Ladenbesitzer klärt auf

Eine der drei festgenommenen Personen sagte dem Sender Fox 11 später, die Polizei habe sie wieder freigelassen, nachdem der Besitzer des Ladens die Verwirrung aufgeklärt hätte.

In Los Angeles ist es am Rande der Demonstrationen nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz im Bundesstaat Minnesota wiederholt zu Plünderungen gekommen. Hunderte wurden dort seit vergangener Woche bei den Protesten zeitweise festgenommen.

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    Das US-Militär hat nach eigenen Angaben rund 1600 Soldaten auf Militärstützpunkte rund um Washington verlegt, um die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt angesichts der anhaltenden Proteste bei Bedarf unterstützen zu können.
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    Reuters