Österreich

Giftspinnen-Alarm in Tirol: Schwarze Witwe gesichtet

Bei einer Hütte am Wattenberg in Tirol wurde ein gefährlicher Achtbeiner gesichtet. Dabei soll es sich um eine Schwarze Witwe handeln.

Heute Redaktion
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Am Wattenberg in Tirol wurde eine Schwarze Witwe gesichtet.
Am Wattenberg in Tirol wurde eine Schwarze Witwe gesichtet.
Bild: iStock/Symbolbild

Eine Giftspinne hat offenbar in der Gemeinde Wattenberg ein neues Zuhause gefunden. Laut "Tiroler Tageszeitung" wurde der kleine Krabbler auf rund 1.200 Metern Seehöhe im Bereich eines Kanals bei einer Hütte gefunden.

Björn Wiedenhofer fotografierte den Achtbeiner und zeigte die Aufnahmen unter anderem Thorsten Schwerte, dem Leiter des Instituts für Zoologie an der Uni Innsbruck. Der Spinnen-Fotograf wollte wissen, um welches Exemplar es sich dabei genau handelt.

Nach einer kurzen Betrachtung der Fotos war sich der Zoologe dann sicher: Bei der Spinne handelt es sich tatsächlich um eine europäische Schwarze Witwe.

"Tiere vermehren sich"

Und offenbar war es nicht das erste Mal, dass Wiedenhofer eine Giftspinne vor die Linse krabbelte. Bereits vor einigen Jahren machte er einen ähnlichen Schnappschuss eines haarigen Achtbeiners. Auch damals war es eine Schwarze Witwe.

"Die Tatsache, dass innerhalb von drei Jahren zwei unterschiedliche Exemplare an gleicher Stelle dokumentiert wurden, spricht dafür, dass die Tiere hier offenbar überwintern und sich vermehren können, wenn sie wirtliche Zustände vorfinden", erklärt Schwerte gegenüber der "Tiroler Tageszeitung".

Ein möglicher Grund, warum sich die Giftspinne in Tirol offenbar so wohl fühlt, könnte der Klimawandel sein, meint der Zoologe weiter. Die Tiere würden zum Überwintern in die Hütte oder den Kanal wandern, wo sie es schön warm haben.

Eingeschleppt, ausgebrochen oder eingewandert?

Wie die Giftspinne ihren Weg genau nach Wattenberg in Tirol gefunden hat, ist nicht bekannt. Laut "Tiroler Tageszeitung" könnte sie eingeschleppt worden oder auch aus einem Terrarium entkommen sein.

Nach Meinung von Schwerte sei aber auch nicht ausgeschlossen, dass die Schwarze Witwe auch von selbst in Österreich eingewandert ist. Dann würde sich die heimische Bevölkerung wohl an die Giftspinne gewöhnen müssen. "Ich würde vermuten, dass die in Tirol bleibt", so der Zoologe.

"Biss sehr schmerzhaft"

Die europäische Schwarze Witwe gilt zwar nicht als aggressiv, weiß aber genau wie sie sich zu verteidigen hat, sollte sie sich bedroht fühlen. "Es gibt nur sehr wenige dokumentierte Todesfälle. Das Gift der Schwarzen Witwe wirkt auf die Reizleitungen der Muskel", erklärt Schwerte. Ein Biss sei daher "sehr schmerzhaft".

Eine Vogelspinne streicheln? Unsere Moderatorin Anna Chiara kann's!

(wil)