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Mysteriöse Klänge hört man über 200 Meter weit

Heute Redaktion
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Die Engadiner Seen sind schwarz gefroren. Ein Phänomen, das gleich ein zweites mit sich bringt. Durch das Schwarzeis singen die Seen. Ein Experte erklärt warum.

"Ich habe das Eis am Montagvormittag von meinem Atelier aus gehört", erzählt der Drechsler und Bildhauer Resli Marugg aus Davos (Schweiz). Er sei dann zum Davoser See hin und habe gefilmt. "Ich stand an der Seite, wo der See noch nicht ganz zugefroren war. Direkt beim Eis wären die Klänge wohl noch deutlicher zu hören gewesen", so der 46-Jährige. Er meint, dass man die mysteriösen Geräusche noch in über 200 Metern Entfernung hört, so laut seien sie. Ihn erinnerten sie an Laserkanonen aus alten Science-Fiction-Filmen oder an Walgesänge.

Nicht nur der Davoser See erzeugt derzeit diese mystischen Klänge aus der Tiefe, auch beim Silser See und anderen Seen mit Schwarzeis klingt es derzeit so. Wie Meteorologe Cédric Sütterlin von Meteonews erklärt, braucht es für Schwarzeis einige kühle, trockene und windstille Nächte. Zudem dürfe nicht zu viel Schnee fallen, sonst bilde sich Luft in der Eisschicht und das Eis sei nicht schwarz. "Wenn das Eis zu Beginn nicht schwarz ist, färbt es sich auch im Verlaufe des Winters nicht mehr", so Sütterlin. Liegt Schnee auf dem Eis, klingen die Seen nicht mehr.

Weitere Impressionen liefert eine Kurzdoku der BBC. Eis-Skater Mårten Ajne zeigt eindrücklich, welche scheinbar außerirdischen Töne Schwarzeis von sich geben kann:

Glaziologe erklärt

Grund für die singenden Seen sind Spannungen im Eis: "Wie jedes andere Material reagiert auch Eis auf große Temperaturunterschiede", erklärt Daniel Farinotti, Professor für Glaziologie an der ETH Zürich, gegenüber dem Regionaljournal Graubünden von SRF.

Wenn es wärmer wird, dehnt sich die Oberseite der Eisschicht aus, wird es kälter, zieht sie sich zusammen. Die untere Seite des Eises verändert sich jedoch kaum. In der Folge brechen laut dem Glaziologen an der Unterkante der Eisschicht kleine Risse auf. "Und dieses Aufbrechen verursacht das Geräusch." Grund zur Sorge bestehe wegen der Risse nicht.

Hört man genau hin, sind auch hohe Pfeiftöne zu erkennen. Laut dem Regionaljournal erklären sich diese dadurch, dass sich Schall im Eis ungleich schneller ausbreitet als in der Luft. Je schneller sich der Schall ausbreitet, desto höher klingt der Ton für das menschliche Ohr.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com