Die Universität Wien hat mit dem Foto eines schwarzen Studenten für die Internationalität der Hochschule geworben. Bloß stammt der junge Mann aus dem Flachgau. Nach einem "Offenen Brief eines Nicht-Erasmus-Studenten" an die Uni nahm diese das Bild wieder von ihrer neugestalteten Homepage.
Die hat wiederholt mit dem Foto eines schwarzen Studenten für die Internationalität der Hochschule geworben. Bloß stammt der junge Mann aus dem Flachgau. Nach einem "Offenen Brief eines Nicht-Erasmus-Studenten" an die Uni nahm diese das Bild wieder von ihrer neugestalteten Homepage.
Das Foto, das die Uni Wien als internationale Hochschule zeigen soll, zeigt einen jungen schwarzen Mann mit verkehrt sitzender Baseballkappe und Kopfhörern, der sich mit zwei blonden Mädchen unterhält. In einem Brief, der vom veröffentlicht wurde, protestiert der Publististikstudent gegen die Verwendung des Fotos, das zufällig bei Aufnahmen für das neue Publizistik-Gebäude entstanden sei.
"Das auf dem Foto bin ich"
".. Mir ist aufgefallen, dass du dieses Bild immer dann verwendest, wenn es darum geht, dich als 'Internationale Universität" zu präsentieren", heißt es in dem Brief. Nur: "Der Kerl, der da zu sehen ist, ist gar nicht von 'auswärts'. Er ist auch kein Erasmus-Student. Das weiß ich, weil das auf dem Foto ich bin. Ich studiere bei euch an der Uni Publizistik und weiß irgendwie gar nicht, wie ich zu der 'Ehre' komme, euer Aushängeschild für Internationalität zu sein. Das einzige an mir, das irgendwie exotisch ist, ist nämlich mein ausgeprägter Flachgauer Dialekt."
Doch kein "Exot"
Und: "Als Junge, der im exotischen Grenzgebiet von Salzburg und Oberösterreich geboren und aufgewachsen ist, hat man es in Wien tatsächlich mit einer massiven kulturellen und vor allem sprachlichen Barriere zu tun. Von daher finde ich es eh super, dass ihr mich hier willkommen heißt und unterstützt. Aber ich glaube trotzdem nicht, dass Salzburg und Oberösterreich jetzt unbedingt die Definition von Internationalität sind. Zumindest nicht in Wien. Mit ein bisschen Mühe versteh ich euch Wiener schon - und ihr mich hoffentlich auch - also müsstet ihr euch eigentlich gar nicht so rührend um mich kümmern."
Als Reaktion nahm die Uni das Foto von der Homepage und entschuldigte sich. Man werde sich künftig bemühen, bei der Fotoauswahl sensibler zu sein.