Wien

Nach "Schwarzfahren" offenbar mehr Wörter vor dem Aus

Die Wiener Linien verzichten auf den problematischen Begriff "Schwarzfahren". Für Experten nicht das einzige Wort, das diskussionswürdig ist.

Clemens Pilz
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Ein mittlerweile aus der Zeit gekommenes Plakat der Wiener Linien.
Ein mittlerweile aus der Zeit gekommenes Plakat der Wiener Linien.
Wiener Linien

Bei den Wiener Linien gibt es kein "Schwarzfahren" mehr – wie berichtet verzichtet der Verkehrsbetrieb auf den Begriff und spricht stattdessen von "Fahrgästen ohne gültiges Ticket". Dadurch wolle man Missverständnisse vermeiden, so ein Sprecher zu "Heute".

Für Experten ein löblicher Schritt. "Das geht bis auf unsere christlich religiöse Kultur zurück, die Engel im Himmel sind rein und weiß und alles, was schwarz ist, ist negativ konnotiert", erkärt Beata Bartha vom Verein ZARA (Zivilcourage & Anti-Rassismusarbeit) die Siginifikanz. Es sei jedenfalls begrüßenswert, einen Diskurs über diese Konnotationen anzuregen.

Diskussionsbedarf bei vielen Begriffen

"Schwarzfahren" ist laut der Expertin aber nicht das einzige Wort, mit dem man sich auseinandersetzen sollte. In Wien gebe es etwa zahlreiche historische Straßennahmen, die rassistisch aufgeladen sind. Auch Wörter wie "Mohr im Hemd" und die Biermarke "Mohrenbräu" seien outdated und nicht mehr zeitgemäß. Im Vergleich zu anderen Ländern gebe es in Österreich jedenfalls noch viel Gesprächsbedarf. "Wir sind in Österreich in diesem Bereich noch nicht im Mainstream angelangt, was den tagesaktuellen Diskurs betrifft." 

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