Österreich

Schwarzfahrer (24) griff Schaffner und Polizei an

Heute Redaktion
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In einem Zug in NÖ wurde ein Iraker ohne Ticket erwischt, der Mann attackierte den Zugbegleiter und wurde aus dem Waggon geworfen. Nur: In Marchegg traf der Schwarzfahrer den Schaffner wieder und schlug zu.

Gleich zwei Mal hatte ein Iraker (24) einen Schaffner angegriffen. Der Zugbegleiter (42) hatte den Schwarzfahrer zunächst in Siebenbrunn (Gänserndorf) aus dem Zug hinausgeleitet (Anm.: und zwar ohne "Strafzettel"). Der Iraker bespuckte den 42-Jährigen, trat hin, der Tritt ging glücklicherweise ins Leere. Der Schaffner informierte Fahrdienstleiter und Polizei, dachte, die Sache wäre damit für ihn erledigt.

Kein Ticket - erste Attacke

Am Bahnhof Marchegg wartete der Schaffner dann am Bahnsteig, wollte heimfahren und es gab ein überraschendes Wiedersehen: Der 24-Jährige stürmte auf den Zugbegleiter hin, bespuckte ihn wieder und schlug auf ihn ein. Viele Fahrgäste hingen schaulustig am Waggonfenster, regten sich nach dem Spektakel bloß über die Verzögerung auf. Denn die Polizei musste den rabiaten Iraker mit vereinten Kräften festnehmen - der junge Mann schlug mit Händen und Füßen um sich.

"Schaffner ist Mann ohne Ehre"

Vor Gericht in Korneuburg gab der 24-Jährige einen Fehler zu, die anderen hätten aber größere Fehler gemacht. Der Zugbegleiter sei unfreundlich und rassistisch gewesen. Beim ersten Mal hätte er gar nicht hingetreten, wäre fast gestürzt und der Schaffner hätte ihm nicht geholfen und darum hätte der Zugbegleiter keinen Respekt verdient. "Ein Mann ohne Ehre", urteilte der Angeklagte.

Warum er den Schaffner beim Wiedersehen nochmal angegriffen hatte, konnte er der Richterin nicht beantworten. Er wiederholte immer wieder: "Mir hat keiner geholfen." Plötzlich die Behauptung des Angeklagten: Die Polizei hätte ihn misshandelt. Trotz Aufklärung der Richterin, welche Folgen falsche Anschuldigungen hätten, blieb der Iraker bei der Aussage. "Ich wollte nur einen Urlaubstag in der Slowakei verbringen und jetzt sitze ich hier", jammerte der Iraker abschließend.

Der Mann wurde wegen Körperverletzung, Widerstandes gegen die Staatsgewalt und Verleumdung zu 20 Monaten teilbedingter Haft, 6 Monate davon unbedingt verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (Lie)