Österreich

Schwarzkappler kassierte bei Kontrolle "Watschn"

Heute Redaktion
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Bild: Andreas Huber

Christian Aigner arbeitet seit eineinhalb Jahren als Fahrscheinprüfer bei den Wiener Linien. Im heurigen Jänner kassierte der "Schwarzkappler", wie die Kontrollore im Wiener Dialekt auch genannt werden, bei einer Kontrolle in der Station Volkstheater "a Watschn". Dabei erlitt er eine leichte Gehirnerschütterung und war eineinhalb Wochen im Krankenstand, erzählte er am Donnerstag.

. Im heurigen Jänner kassierte der "Schwarzkappler", wie die Kontrollore im Wiener Dialekt auch genannt werden, bei einer Kontrolle in der Station Volkstheater "a Watschn". Dabei erlitt er eine leichte Gehirnerschütterung und war eineinhalb Wochen im Krankenstand, erzählte er am Donnerstag.

Sein Angreifer: Ein 60-Jähriger mit gültigem Fahrschein. Das einzige, was er vor der Attacke sagte, war: "Ich muss zum Zug", erinnert sich Aigner. Nach dem Angriff war er "einfach nur erstaunt".

Auch Stefan Datschetzky, Straßenbahnfahrer im 18. Dienstjahr, wurde bereits attackiert: Im Sommer 2012 belästigte in Fahrgast in einem "49er" eine Frau. "Ich wollte deeskalierend einwirken, da wurde mir mit voller Wucht mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen", sagte Datschetzky. Sein Angreifer: Ein Mann "um die 40".

1.200 Kontrollore

Rund 2,5 Millionen Fahrgäste sind tagtäglich im Netz der Wiener Linien unterwegs. Zu Spitzenzeiten stehen 1.200 U-Bahn-, Bus- und Straßenbahnfahrer, Stationswarte und Fahrscheinprüfer im Kundenkontakt. Laut Wiener Linien entspricht die "Angriffquote" bei 6,8 Millionen Fahrgästen jährlich, die von rund 200 "Schwarzkapplern" kontrolliert werden, rund 0,001 Prozent.

Letzte Woche ein Nasenbeinbruch

Unter tätlichen Angriffen werden Ereignisse vom Anrempeln über Beschimpfen bis hin zur wirklichen Gewaltanwendung erfasst. Ein besonders schwerer Fall ereignete sich erst vergangene Woche, hier . Er befindet sich noch im Krankenstand, es geht ihm "den Umständen entsprechend", sagte Winter.

Die Wiener Linien setzen auf Prävention, um Übergriffe auf Mitarbeiter zu vermeiden. Seit 2006 gibt es Deeskalationstrainings, ab 2010 wurden sämtliche Mitarbeiter, die im Kundenkontakt stehen, geschult, um "Signale des potenziellen Aggressors zu erkennen", sagte Christian Hochreiter, Leiter der Abteilung Betriebliche Ausbildung.