Österreich

Schweinepest schon vor den Toren Wiens

In Tschechien konnte der tödliche Infekt vermehrt nachgewiesen werden. Nun wird die Pest zur Gefahr für Österreich. Besondere Vorsicht ist geboten.

Heute Redaktion
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Bereits im Juni vergangenen Jahres setzte das Gesundheitsministerium fest, dass bestimmte tschechische Gebiete als gefährlich eingestuft werden müssten. Österreich hat auch sofort Vorsorgemaßnahmen eingeleitet. So wurde die Freilandhaltung von Hausschweinen stark eingeschränkt, um den Kontakt mit infizierten Tieren zu vermeiden. Auch betriebsfremde Personen wurden nicht in die Ställe gelassen werden.

Besonders die nordöstlichen Bezirke Niederösterreichs, sowie der nördliche Teil Wiens sind von den derzeitigen Vorsichtsmaßnahmen betroffen. So erklärte Landesjägermeister Norbert Walter im Interview mit Radio Wien, dass sofern man verendetes Wild findet, dieses sofort bei der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) abzugeben ist. Bislang wurde jedoch weder ein totes Tier entdeckt, noch ist ein Fall der Schweinepest in Österreich bekannt.

Handelseinschränkungen wären Folge

Über die Zahl der Wildschweine in der nördlichen Region Österreichs könne man nur spekulieren, meint Forstdirektor Andreas Januskovecz. Der Grund: Die Tiere sind sehr scheu und verstecken sich tagsüber. Er geht davon aus, dass rund 100 Tiere in der Lobau-Umgebung leben.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Seuchenausbruches in Österreich könnten enorm sein, so Mag. Martina Gerner, Referentin für Schweinehaltung der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, zu „Heute". Handelseinschränkungen wären die Folge, die zu Milliardenschäden führen könnten. Sollte nur ein einziges Hausschwein erkranken, muss die Veterinärverwaltung sofort reagieren und Handelsbeschränkungen verhängen oder Sperrgebiete beschließen.

Die Tierseuche breitet sich seit einigen Jahren über Russland und das Baltikum in Richtung Westeuropa aus. Die von äußerst widerstandsfähigen Viren ausgelöste Krankheit befällt Haus- und Wildschweine. Medikamente gegen die Tierseuche gibt es bisher nicht, eine vorbeugende Impfung ist nicht möglich. Werden Tiere in einem Stall befallen, muss der ganze Bestand geschlachtet werden. Für Menschen ist die Afrikanische Schweinepest aber ungefährlich.

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