Welt

Schweizer Atomkraftwerk im Visier russischer Hacker

Ein Schweizer Atomkraftwerk wird in geleakten Dokumenten einer russischen Softwarefirma als Ziel für einen möglichen Cyberangriff genannt.

Das mittlerweile inaktiver Kernkraftwerk Mühleberg soll ins Visier russischer Hacker geraten sein.
Das mittlerweile inaktiver Kernkraftwerk Mühleberg soll ins Visier russischer Hacker geraten sein.
imago stock&people

Ein Whistleblower hat kurz nach der russischen Invasion der Ukraine mehr als 1000 Dokumente zur russischen Software-Firma NTC Vulkan an Journalistinnen und Journalisten übergeben. Das Unternehmen arbeite direkt für russische Geheimdienste, so der Whistleblower weiter.

Journalistinnen und Journalisten aus acht verschiedenen Ländern haben die Dokumente eingesehen und analysiert, darunter der Recherchedesk von Tamedia. Das sind die Antworten zu den wichtigsten Fragen der "Vulkan Files".

Sind die Dokumente echt? Mehrere europäische Geheimdienste stufen die Dokumente laut den Tamedia-Zeitungen als authentisch ein. Ehemalige Mitarbeitende hätten zudem Kernaussagen aus den Unterlagen bestätigt.

Was beinhalten die Dokumente? In den "Vulkan Files" sollen technische Betriebsanleitungen für Software des Unternehmens enthalten sein. Weiter sollen interne E-Mails, Rechnungen und Verträge aus den Jahren 2016 bis 2021 enthalten sein. Unter anderem soll auch verlangt werden, dass "Sandworm", eine der gefährlichsten Hackergruppen Russlands, toleriert wird.

Was können die Programme? Die Vulkan-Programme sollen den Datenverkehr in ganzen Regionen beeinflussen. Bestimmte Seiten sollen beispielsweise nicht angezeigt oder mit bewusst falschen Infos überschrieben werden. Ein weiteres Programm soll eine große Datenbank mit detaillierten Informationen über mögliche Opfer von Angriffen enthalten. Angehende Hackerinnen und Hacker sollen mit einer Software namens "Crystal-2" verschiedene Trainingslektionen erhalten.

Für wen arbeitet NTC Vulkan? Zu den wichtigsten Auftraggebern zählen das russische Verteidigungsministerium sowie diverse russische Geheimdienste, darunter der Inlandsgeheimdienst FSB.

Gab es auch Ziele in der Schweiz? Die Hackergruppe "Sandworm" griff laut den Tamedia-Zeitungen im Jahr 2018 das Labor Spiez im Berner Oberland an. In einer Anleitung werde außerdem das mittlerweile inaktive Kernkraftwerk Mühleberg als mögliches Ziel genannt.

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