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Schweizer Konzern zahlte Geld an IS-Terrormiliz

Der weltgrößte Zementkonzern LafargeHolcim hat in Syrien Schutzgeld an bewaffnete Gruppen, darunter auch den "Islamischen Staat" gezahlt.

Heute Redaktion
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Eric Olsen, der Chef des Weltkonzerns mit Sitz in Zürich, gab seinen Rücktritt am Montag in einer Mitteilung bekannt. Er stolperte über zwielichtige Zahlungen, die die syrische Tochter des Zementkonzerns an bewaffneten Gruppen in Nordsyrien getätigt hatte.

Die Schutzgelder waren zwischen 2013 und 2014 unter anderem an die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gezahlt worden. Der Konzern hatte sich damit Schutz und Bewegungsfreiheit für die Mitarbeiter seiner dortigen Zementfabrik erkauft, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können. Das Werk wurde letztendlich im September 2014 evakuiert.

Die französische Zeitung "Le Monde" hatte den Fall im März publik gemacht und von "zweifelhaften Arrangements" mit der Terrormiliz "Islamischer Staat" geschrieben. Der Konzern räumte die Zahlungen nach einer internen Untersuchung ein.

Beim Zusammenschluss der beiden Zementkonzerne Lafarge und Holcim im Jahr 2015 war Olsen zum Konzernchef ernannt worden. Die Geschäfte in Syrien hatte Olsen nicht direkt verantwortet.

(red)