Burgenland

"Schweizer Polizistin" bringt besorgte Frau um Vermögen 

Falsche Polizisten treiben ihr Unwesen im Bezirk Mattersburg. Eine Frau verlor ein Vermögen in Höhe eines fünfstelligen Euro-Betrags an die Betrüger.

Roman Palman
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Polizisten und Polizeifahrzeuge im Einsatz in Wien. Symbolbild
Polizisten und Polizeifahrzeuge im Einsatz in Wien. Symbolbild
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Eine 72-jährige Frau erstattete am Donnerstag Anzeige in Mattersburg. Sie wurde von einer Frau angerufen, die sich als Polizistin der Kantonspolizei Zürich ausgab. Die vermeintliche Polizistin gab an, dass die Schwiegertochter des Opfers einen schweren Verkehrsunfall mit Todesfolge und Fahrerflucht in der Schweiz gehabt hätte.

Um aus der Untersuchungshaft entlassen zu werden, müsste sie einen hohen fünfstelligen Eurobetrag an Kaution bezahlen. Die Abwicklung würde über das Bezirksgericht Mattersburg stattfinden.

"Täterin sprach kaum Deutsch"

Ein Teil der geforderten Kautionszahlung wurde nach Behebung vom Bankkonto am Donnerstagnachmittag gegen 15:20 Uhr vor der Salvator Apotheke im Stadtgebiet von Mattersburg persönlich an eine angebliche Gerichtsbotin übergeben.

Die Botin wird in einem Bericht der Polizei Burgenland wie folgt: "Ca. 20-25 Jahre alt, ca. 150 cm großen dunkle schulterlange Haare, sehr füllig, dunkler Teint, bekleidet mit heller Hose und heller langärmligen Jacke. Die Täterin sprach kaum Deutsch."

Nach der Geldübergabe wurde das Opfer noch telefonisch hingehalten und sie sollte auch noch eine schriftliche Bestätigung der Entlassung ihrer Schwiegertochter erhalten.

Polizei bittet um Hinweise

Auch in Neudörfl wurden am selben Tag drei Betrugsversuche mit demselben Inhalt angezeigt. Die Opfer reagierten in diesen Fällen jedoch richtig, beendeten das Telefonat und verständigten die richtige Polizei.

Das Bezirkspolizeikommando Mattersburg ermittelt und bittet um Hinweise zur Täterin.

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Betrugsmaschen im Detail

Polizistentrick 1 – "Warnung vor Einbrechern"

Beim Polizistentrick rufen unbekannte Täter in der Regel ältere Personen an und geben sich als Kriminalbeamte aus. Sie erzählen dem Opfer, dass zum Beispiel eine Einbrecherbande in der Umgebung ihr Unwesen treibt und als nächstes bei der oder dem Angerufenen einbrechen würden.

Um alle Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen, sollen sie der "Polizei" zur Verwahrung übergeben werden. Es wird ein Treffen zur Übergabe organisiert und entweder von der Anruferin oder dem Anrufer selbst beziehungsweise von einem Mittäter abgeholt.

Polizistentrick 2 – Kautionsbetrug

Eine weitere Form des Polizistentricks ist der Kautionsbetrug. Auch hier gehen die Täter ähnlich vor, nur teilen sie dem Opfer mit, dass ein naher Angehöriger einen Unfall mit Verletzten verursacht hätte. Um zu vermeiden, dass die oder der Angehörige ins Gefängnis muss, soll das Opfer eine Kaution bezahlen. Diese wird dann vom Anrufer selbst oder einem Mittäter abgeholt.

Die echte Polizei warnt eindringlich vor diesen Betrügern und rät, keinesfalls Daten bekanntzugeben oder gar Geld oder sonstige Wertgegenstände zu übergeben.

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