Wintersport
Schweizer Ski-Stars boykottieren Parallel-Rennen
Die Parallelbewerbe sorgen weiterhin für viel Sprengstoff im Ski-Weltcup. Deshalb entschieden sich nun die Schweizer Ski-Stars zum Boykott.
Nach der Reform des Weltcup-Kalenders, der einen Ausgleich zwischen Technik- und Speed-Disziplinen brachte, war für Parallel-Events kaum noch Platz. Lediglich einmal wird in der kommenden Saison Mann gegen Mann und Frau gegen Frau gefahren: am 13. und 14. November in Lech.
"Regeln nicht fair"
Dort werden allerdings die Schweizer Ski-Stars auf ihr Antreten verzichten. Ein Boykott gegen den einzig im Weltcup verbliebenen Parallel-Bewerb, ein Protest gegen den Ski-Weltverband. "Wir wollen mit unserem Start-Verzicht auch ein Zeichen bei der FIS setzen. Die WM hat klar gezeigt, dass die Regeln im Parallel-Format nicht fair sind. Trotzdem hat die FIS die Regeln nicht angepasst. Deshalb macht für uns ein Start in dieser Disziplin auch keinen Sinn", polterte Justin Murisier im Schweizer "Blick".
Damit sprach der Techniker den häufig großen Unterschied zwischen den beiden Kursen an. Weder Kurssetzung, noch Pistenverhältnisse können absolut ident sein, bringen oft die entscheidenden Hundertstel. Eine Entscheidung mit Hin- und Rückläufen gibt es aus TV-Gründen allerdings nicht.
Sicherheitsbedenken
Doch Murisier brachte auch weitere Bedenken ins Spiel. "Wegen dem geringen Abstand zwischen den beiden Kursen ist die Verletzungsgefahr im Parallel-Riesen besonders groß. Der Skisport eignet sich nicht für das Duell Mann gegen Mann. Wir sollten uns weiterhin auf den Kampf gegen die Zeit konzentrieren."
Dem Protest schlossen sich auch Marco Odermann und Loic Meillard, sowie bei den Damen Melanie Meillard und Michelle Gisin an. "Jede Disziplin ist gefährlich. Aber diese noch etwas mehr. Für mich lohnt es sich nicht, für ein Rennen im Winter so viel Arbeit zu investieren", meinte Meillard. Und Gisin ergänzte: "Eigentlich wollte man für diese Disziplin eigene Ski bauen. Doch das geschah nie. Die folge ist, dass die Radien nicht passen."