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Schweizer wollen den radikalen Islam verbieten

Jeder Dritte fühlt sich durch den Islam bedroht. Und achtzig Prozent finden sogar, radikale Strömungen wie der Salafismus müssten verboten werden.

Heute Redaktion
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80 Prozent der Schweizer wollen den radikalen Salafismus verbieten.
80 Prozent der Schweizer wollen den radikalen Salafismus verbieten.
Bild: Reuters

Die Fälle von islamistisch motivierten Terroranschlägen in Europa sorgen für Verunsicherung bei der Schweizer Bevölkerung. So fühlen sich laut einer Umfrage des "Sonntagsblicks" bei 1003 Teilnehmern 38 Prozent vom Islam bedroht. 2004 waren es noch 16 Prozent gewesen.

"Dieses Ergebnis macht uns Schweizer Muslime sehr betroffen, zumal wir laut anderen Studien sehr gut integriert sind", sagt Önder Günes, Sprecher der Föderation islamischer Dachorganisationen der Schweiz (FIDS) zur Zeitung. "Unsere Türen stehen jederzeit offen, um diese Ängste abzubauen!"

80 Prozent wollen Salafismus verbieten

Die Umfrage zeigt weiter, wie die Befragten mit dem radikalen und ultrakonservativen Islam, dem Salafismus, umgehen wollen. 80 Prozent sprechen sich dafür aus, diesen zu verbieten. Zudem findet ein Verbot der Moscheenfinanzierung durch ausländische Staaten eine Mehrheit von 61 Prozent. Demnach würden die Aktivitäten des saudischen Regimes, das etwa den Islamischen Zentralrat unterstützt, verboten.

Auch bei den Imamen spricht sich eine Mehrheit für schärfere Kontrollen aus. 65 Prozent fordern, dass die Freitagspredigten in einer Landessprache gehalten werden müssen. Und 83 Prozent sind der Ansicht, dass Imame eine Bewilligung der Behörden brauchen.

Mehrheit will Imam-Ausbildung regulieren

Bei der Ausbildung der Imame findet eine Mehrheit der Befragten, dass in der Schweiz tätige Imame eine Schweizer Universität besuchen sollten. "Heute können Imame an der Universität Freiburg, im Schweizer Zentrum für Islam und Gesellschaft bereits weitergebildet werden", so Günes von der FIDS. Eine Verstärkung der Ausbildung sei denkbar. Günes: "Wir befürworten entsprechende Studiengänge ganz klar."

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