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Schwer kranke Luisa (6) kann bei Papa lachen

Heute Redaktion
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v.li.: Luisas Vater Martin Ulman, MOMO-Gründerin Martina Kronberger-Vollnhofer und Caritas-Wien-Chef Klaus Schwertner
v.li.: Luisas Vater Martin Ulman, MOMO-Gründerin Martina Kronberger-Vollnhofer und Caritas-Wien-Chef Klaus Schwertner
Bild: Helmut Graf

Luisa kam aufgrund massiver Sauerstoff-Unterversorgung mit schweren Gehirnschäden zur Welt. Ihr Vater Martin Ulman pflegt sie – das mobile Kinderhospiz MOMO unterstützt ihn dabei.

Die sechsjährige Luisa kann nicht schlucken, nicht sprechen und nicht sitzen. Aber wenn das kleine Mädchen in den Armen ihres Papas Martin Ulman (50) lacht, geht für ihn trotzdem die Sonne auf: "Sie drückt es sofort aus, wenn es ihr gut geht", erzählt er.

Von Luisas Geburt zu erzählen, fällt ihm auch heute noch schwer: Ihre Mutter erlitt eine Woche vor dem geplanten Kaiserschnitt eine Gehirnblutung – sie und Luisas Zwillingsschwester starben. Doch Luisa überlebte. Seitdem benötigt das lebensfrohe Mädchen rund um die Uhr Pflege. Ulman kümmert sich um seine Tochter: "Luisa zu Hause zu pflegen, ist ein Grenzgang. Am Anfang habe ich mich sehr allein gefühlt mit all den medizinischen Fragestellungen." Doch er fand Hilfe – beim mobilen Kinderhospiz MOMO.

MOMO bietet kostenlose Hilfe für Betroffene

Seit fünf Jahren kümmert sich die Organisation um rund 220 Familien mit schwer kranken Kindern und Jugendlichen, stellt ihnen Ärzte, Therapeuten, Hospiz-Begleiter und Sozialarbeiter zur Seite – kostenlos. Und das, obwohl sich MOMO rein über Spenden finanziert: „Wir erhalten keinen Cent an öffentlichen Geldern", meint Leiterin Martina Kronberger-Vollnhofer.

Wer helfen will: www.kinderhospizmomo.at

Rund 800 Kinder in Wien betroffen: Nachfrage größer als das Angebot

In Wien leben rund 800 Kinder und Jugendliche, die an einer lebensbedrohlichen oder lebensverkürzenden Krankheit leiden. Vor diesem Hintergrund wurde im März 2013 Wiens mobiles Kinderhospiz und Kinderpalliativteam MOMO von der CS Caritas Socialis der Caritas der Erzdiözese Wien und MOKI-Wien gegründet. "Hospiz und Palliativecarebetreuung lebt von Zusammenarbeit und Vernetzung: Wiens mobiles Kinderhospiz MOMO ist ein sehr gelungenes Beispiel für Zusammenarbeit von Caritas, Caritas Socialis und MOKI-Wien, um Kinder und deren Familien in dieser herausfordernden Lebenssituation bestmöglich unterstützen zu können", so Robert Oberndorfer, Geschäftsführer CS Caritas Socialis/CS Hospiz Rennweg.

Um schwerstkranke Kinder und ihre Familien bestmöglich versorgen zu können, kooperiert MOMO auch mit externen Kinderkrankenpflegediensten wie MOKI-Wien. "MOKI-Wien übernimmt in vielen Familien einen hohen Anteil an Pflege und ist auch täglich mit den Herausforderungen der Eltern, Geschwister und betroffenen Kinder konfrontiert. Die Zusammenarbeit mit MOMO war uns dabei von Anfang an sehr wichtig. Egal ob es der häufige Austausch des Pflegepersonals mit den Ärztinnen, oder für die Beschaffung eines Hilfsmittels, der Kontakt mit der Sozialarbeiterin oder Physiotherapeutin ist – wir finden immer eine gemeinsame Lösung im Sinne des betroffenen Kindes", sagt Gabriele Hintermayer – Geschäftsführerin, MOKI-Wien über diese wichtige Zusammenarbeit zum Wohle der betroffenen Familien.

Das Kinderhospiz MOMO ist zu 100% spendenfinanziert

"Da eine öffentliche Finanzierung bisher ausblieb, können wir diese notwendige Hilfe nur dank großzügiger SpenderInnen und WegbegleiterInnen ermöglichen. Unser Team muss auch weiterhin wachsen, denn es gibt noch viele Familien, die unsere umfassende Versorgung benötigen", sagt Kronberger-Vollnhofer, MOMO-Leiterin und Kinderärztin.

Klaus Schwertner, Generalsekretär Caritas der Erzdiözese Wien, betonte: "Zum 5. Geburtstag wünschen wir uns, dass der Fortbestand von Projekten wie MOMO nicht mehr nur von Spendengeldern abhängig ist. Alle Kinder, die diese Unterstützung benötigen, sollen sie auch bekommen. Da geht es einerseits um die mobile Betreuung durch Angebote wie MOMO. Wir sind andererseits aber auch überzeugt, dass es in Wien auch ein stationäres Hospiz für Kinder und Jugendliche geben sollte." (Red)