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Schwere Hagel-Unwetter wüteten in ganz Österreich

Eine Gewitterfront zog über Österreich. Vor allem in Tirol schlug das Unwetter zu, doch auch die restlichen Bundesländer blieben nicht verschont.

Andre Wilding
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    Dieser Bauernhof stand unter Wasser.
    Dieser Bauernhof stand unter Wasser.
    Zoom-Tirol

    Überflutete Keller und Straßen, Verklausungen und Murenabgänge! Die Einsatzkräfte hatten am Mittwoch in weiten Teilen Österreichs alle Hände voll zu tun. Besonders in Tirol tobten schwere Gewitter und hinterließen in mehreren Ortschaften eine regelrechte Spur der Verwüstung.

    Mehr als 50 Einsätze gab es laut "ORF" dabei alleine im Gebiet Absam/Mils. Hagelschauer und große Regenmengen hielten dort die Einsatzkräfte auf Trab. In Kirchdorf trat ein Bach über die Ufer und der Kanal konnte die Wassermengen nicht mehr aufnahmen. Auch von Hangrutschungen war die Rede.

    Mehrere Keller wurden überflutet und in einer Wohnung trat das Wasser sogar über die Toilette in die Räumlichkeiten, heißt es weiter. Auch Bicheln in Kirchdorf wurde hart von den Unwettern getroffen. Dort riss das Wasser eine Fußgängerbrücke weg.

    "Haben so eine Überschwemmung noch nie gehabt"

    "In Bicheln/Unteranger wurde diese Brücke verschwemmt, dann ist der Bach, die Luigam, über die Ufer getreten und hat eine Siedlung in Bicheln überschwemmt. Das war eine Überschwemmung, die wir so noch nie gehabt haben", so Bezirksfeuerwehrkommandant Karl Moisburger gegenüber dem "ORF".

    Neben zahlreichen Einsatzkräften packten auch viele Bewohner selbst mit an und räumten Schlamm und Schotter weg. Verletzt wurde laut ersten Erkenntnissen zum Glück niemand. Die Feuerwehren Kirchdorf, Erpfendorf, St. Johann und Schwendt standen mit zahlreichen Silberhelmen im Einsatz.

    Am Hahntennjoch ging dann gegen 16.00 Uhr auch noch eine Mure ab. Laut Leitstelle Tirol war zunächst vorerst unklar, ob dabei auch Autofahrer involviert oder gar zu Schaden gekommen waren. Es konnte aber rasch Entwarnung geben, berichtet der "ORF". Die Straße war aber bis in die Abenstunden gesperrt.

    Höchste Warnstufe in Wien

    Auch in Kärnten tobte gegen 18.00 Uhr ein starkes Unwetter mit Sturmböen und Starkregen über der Marktgemeinde Ossiach. In Stöcklweingarten entwurzelten zwei rund 25 Meter hohe Bäume und beschädigten das Dach eines Firmengebäudes. Die Aufräumarbeiten wurden von den Feuerwehren Sattendorf und Bodensdorf mit insgesamt 30 Mann sowie von Gemeindebediensteten durchgeführt. Während den Arbeiten stürzte ein weiter Baum quer über die Fahrbahn der B 94 Ossiacher Bundesstraße und wurde von den Florianis entfernt. Verletzt wurde niemand.

    Über den Raum Obervellach zog ebenfalls ein Unwetter mit Starkregen und Sturm. Dabei wurde in Semslach eine Gemeindestraße auf der Länge von rund 200 Metern von einer Mure verlegt. Überdies trat Wasser in ein Wohnhaus in diesem Bereich ein. In Stallhofen gingen in der Nähe der Kirche zwei kleinere Muren ab und verlegten dort die Gemeindestraße. Im Einsatz standen die Feuerwehren Obervellach und Flattach mit insgesamt 15 Mann und entfernten gemeinsam mit Anwohnern die Verlegungen.

    In Niederösterreich und in Wien gewitterte es am Nachmittag und Abend ebenfalls ordentlich. Dunkle Wolken brauten sich am späten Nachmittag über der Bundeshauptstadt zusammen, vor allem im Süden und Südwesten Wiens schüttete es wie aus Kübeln. Für Wien wurde sogar die höchste Warnstufe herausgegeben.

    Und auch vor der Steiermark machte das Unwetter nicht halt. In Hartberg herrschte gar "Weltuntergangsstimmung", heftige Unwetter machten hier einen Anpfiff bei der Bundesliga-Partie Hartberg gegen den WAC unmöglich. In der Nacht beruhigt sich das Wetter wieder, nur im Norden kommt es noch vereinzelt zu Schauern.

    Doch bereits am Donnerstag geht es mit den Gewittern weiter. Von Kärnten bis ins Mittelburgenland scheint noch häufig die Sonne. Von Vorarlberg bis zum Mühlviertel, sowie im äußersten Nordosten gehen hingegen von der Früh weg bereits Regenschauer nieder. Ab Mittag muss dann im gesamten Land mit Schauern und teils kräftigen Gewittern gerechnet werden, ganz im Osten bleibt die Schauerneigung noch am geringsten.

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