Österreich

Schwere Körperverletzung: Identitärer verurteilt

Heute Redaktion
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Die als rechtsextrem eingestuften "Identitären" gröhlten rechte Parolen, einer attackierte den Uni-Rektor.
Die als rechtsextrem eingestuften "Identitären" gröhlten rechte Parolen, einer attackierte den Uni-Rektor.
Bild: Screenshot Youtube

Ein Mitglied der als rechtsextrem eingestuften Identitären wurde am Freitag zu einer bedingten Haftstrafe wegen schwerer Körperverletzung verurteilt.

Am 26. Juli 2018 wurden 17 Mitglieder und Unterstützer der Identitären Bewegung am Straflandesgericht Graz vom Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie der Verhetzung freigesprochen. Nach einer Berufung wurde eine Verurteilung wegen Nötigung in Tateinheit mit Körperverletzung Anfang 2019 an das Straflandesgericht zurückverwiesen.

Hintergrund ist eine Attacke an der Universität Klagenfurt aus dem Jahr 2016. Damals stürmten die Identitären teilweise vermummt bei einem Vortrag die Uni und stellten eine Steinigung nach. Per Megafon wurde herumgeschrien, Anwesende beschrieben die Szenen als "sehr beängstigend". Der Rektor wollte schließlich einschreiten. Er wollte einen Identitären stellen und die Polizei rufen.

Bewährungshelfer für Identitären

Ein anderer, der nun vor Gericht stand, boxte dem Rektor daraufhin laut Anklage in den Magen. Der Angeklagte bestritt, den Geschlagenen gekannt zu haben – der Schlag gegen den Beamten ist nämlich als schwere Körperverletzung zu ahnden. Da der Rektor aber laut Staatsanwalt ein "Feindbild" der Identitären und sehr wohl bekannt gewesen sei, verurteilte der Richter den Angeklagten.

Der Identitäre fasste sechs Monate bedingte Haft und Bewährungshilfe aus, damit er "sich unter Kontrolle hat", so der Richter. Besonders gegen letzten Punkt soll sich der Angeklagte vehement verwehrt haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (rfi)