Österreich

Schwere Unwetter setzten Steiermark unter Wasser

Heute Redaktion
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Bild: Landesfeuerwehrverband Steiermark

In der Nacht auf Dienstag sind schwere Unwetter über weite Teile der Steiermark gezogen. Im Südosten und auch in der Region um Graz kam es zu erheblichen Überflutungen. Auch am Dienstag wird es stark regnen, es gibt Unwetterwarnungen für Steiermark, Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

Die Feuerwehren in der Steiermark hatten in der Nacht auf Dienstag alle Hände voll zu tun. Ab Mitternacht goss es teilweise wie aus Kübeln - an manchen Orten regnete es so viel wie sonst in einem Monat.

Die Meteorologen sprechen von einem "ganz extremen Wert", über Nacht gingen 86 Liter Regen nieder. "Es war ein Streifen südlich von Graz bis in die Landeshauptstadt", berichtete Friedrich Wölfelmaier von der ZAMG-Außenstelle Graz. Etwa 40 Feuerwehren mit 800 Mann standen im Unwetter-Einsatz.

Gössendorf am ärgsten betroffen

Besonders schwer betroffen ist Gössendorf im Bezirk Graz-Umgebung, wo mehrere Ortsteile unter Wasser stehen. Im Grazer Umland wurden 150 Häuser überflutet, davon 100 alleine in Gössendorf. In der Volksschule ist der Strom ausgefallen, sie bleibt am Dienstag geschlossen.

In Hausmannstätten wurde das Gemeindezentrum überflutet. Die Kreuzung in Richtung Kirchbach und Vasoldsberg wird von den Feuerwehrleuten freigeräumt und mit Hochdruckreinigern gespült. Etliche Hausbesitzer sind selbst aktiv und spritzen den Schlamm mit Gartenschläuchen oder Strahlpumpen aus ihren Hauseinfahrten.

In Grambach wurden ganze Siedlungen überschwemmt. In Fernitz traten Bäche im Ortsgebiet über die Ufer, mehrere Häuser stehen bis zu einem Meter unter Wasser. In Kalsdorf hat es die an den abfallenden Geländestufen Richtung Mur liegenden Häuser erwischt, hier werden Feuerwehrfahrzeuge beim Auspumpen von Kellern eingesetzt.

Verstärkung aus anderen Bezirken

Bezirksfeuerwehrkommandant Gerhard Sampt sprach von "riesengroßen Folgeschäden" an Gebäuden und in der Landwirtschaft. Aus den umliegenden Bezirken wurde Verstärkung angefordert.

Aber auch im südöstlichen Landesteil gab es für die Helfer Hochbetrieb: Im Bezirk Weiz traten Raab und Rabnitz über die Ufer, einige Anrainer mussten geweckt und vor der Gefahr gewarnt werden. Weitere Einsätze wurden aus den Bezirken Leibnitz und Mürzzuschlag gemeldet, im Mürztal lag der Hagel mehrere Zentimeter hoch.

Im Stadtgebiet von Graz wurden mehrere Straßen überflutet sowie Keller und Tiefgaragen teilweise meterhoch überschwemmt. Vor allem die Stadtteile Andritz und St. Peter wurden in Mitleidenschaft gezogen. Mehrere Straßenzüge wurden gesperrt, Öffis umgeleitet. Wegen des Hochwassers in der Mur - der Pegel überschritt die Fünf-Meter-Vorwarnmarke - mussten Unterführungen, Stege und Radwege gesperrt werden. Im Tierheim Arche Noah waren Zwinger unter Wasser, per Radioaufruf wurden vorübergehend Notquartiere für 50 bis 70 Hunde gesucht.