Österreich

Schwerelos durch die Lüfte wie das Christkind

Im "Museum der Nerdigkeiten" können Kinder die Vorweihnachtszeit zum Forscheradvent machen – und wie das Christkind fliegen.

Heute Redaktion
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Wer wie Sheldon Cooper aus der Serie "Big Bang Theory" mit sechzehn den ersten Doktortitel haben will, der muss früh anfangen. Die ersten Schritte dazu können Kinder und Jugendliche im Wiener "Museum der Nerdigkeiten" machen. Verschiedene Exponate eignen sich, die Vorweihnachtszeit zum Forscheradvent zu machen. So können Weihnachtslieder auf der "LaserHarp" oder dem "Reactable" gespielt und im "Icaros" wie das Christkindl geflogen werden.

"Uns ist es wichtig, einen schwellenfreien Zugang zur Wissenschaft zu bieten. Bei uns gibt es kein Richtig oder Falsch, sondern es geht darum, auf spielerische Weise das Interesse an wissenschaftlichen Themen zu wecken", erzählt Gerlinde Heil vom Verein "Science Pool".

Im Gegensatz zu herkömmlichen Museen gibt es hier keine Ausstellungstücke hinter Glas: Die "Exhibits" werden erst durch Interaktion mit ihnen zum Leben erweckt. Besucher finden hier österreichweit einzigartige Ausstellungstücke auf dem Gebiet des High Tech, der VR und AI, wie z. B. eine Terraforming-Sandbox, einen "Reactable", Lasercutter, 3D-Drucker oder den "Icaros". Das Motto lautet: Einfach ausprobieren!

Das "Museum der Nerdigkeiten" wird vom Verein "Science Pool", einer Initiative aus dem Bereich der Pädagogik und Didaktik, betrieben. Das Ziel ist es, Kindern schon früh den Zugang zu Wissenschaft und Technik zu ermöglichen und ihnen so kreatives und vorwissenschaftliches Denken zu vermitteln.

Insbesondere sollen die Entwicklung naturwissenschaftlicher, mathematischer, sprachlicher und sozialer Kompetenz unterstützt werden. Kinder und Jugendliche sollen in ihrem Interesse für selbstständiges Experimentieren und kreatives Forschen unterstützt werden.

Der Verein ist auch in der Lehrerfortbildung tätig und entwickelt das Programm der Wiener KinderUnis. Seit 2015 ist das "Museum der Nerdigkeiten" offiziell vom Museumsbund als Museum anerkannt.

Musik aus Würfeln, Elektromagnetischen Feldern und Lasern

So wie beispielsweise beim "Reactable": Unterschiedlich programmierte Würfel erzeugen verschiedene Soundeffekte. Hier können sich die Kids richtig austoben: In Kombination mit sogenannten "Influencern", die etwa die Tonhöhe oder die Geschwindigkeit ändern, können ganz neue Klangwelten erschaffen werden. Besonders Geschickte schaffen sicher auch das eine oder andere Weihnachtslied.

Dass sich auch elektromagnetische Felder oder Laser zum Musik machen eignen, sieht man auch beim "Thermini" oder der LaserHarp – einer Klaviatur aus reinem Licht. Die dadurch erzeugten Töne sind von einem normalen Klavier kaum zu unterscheiden. "Wir haben die LaserHarp auch schon im Wiener Musikverein gespielt", erzählt Heil.

Fliegen wie das Christkind

Wie es dem Christkind geht, wenn es von Haus zu Haus fliegt, kann mit dem "Icaros" selbst ausprobieren. Mittels einer Virtual Reality-Brille sieht der Nutzer eine 3D-Landschaft vor sich, die es durch Verlagerung des Körpers zu durchfliegen gilt.

Ein "Adventkranz" der anderen Art

Wem herkömmliche Adventkränze mit nur vier Kerzen zu wenig spektakulär sind, kann sich an der wissenschaftlichen Variante versuchen: bei der "Ruben's Tube" werden durch Schalleinwirkung verschiedene Flammenhöhen erzielt, auch das Erzeugen feuriger Sinuswellen ist möglich.

Interesse an Technik wecken

In zunehmend digitalen Welten, sei es wichtig die Verbindung zur realen Welt nicht zu verlieren, betont Heil: "Die Kinder lernen zum Teil schon mit vier Jahren eigene Computerprogamme zu schreiben, wissen aber nicht, was das in der tatsächlichen Lebenswelt bedeutet". Im "Museum der Nerdigkeiten" soll diese Verbindung geschaffen werden.

Science Pool am Wiener Weihnachtstraum



Noch bis 26. Dezember steht am Wiener Weihnachtstraum am Rathausplatz auch eine Außenstation des Science Pool zur Verfügung. Hier können Kids unter anderem mit weihnachtlichen Glitzerglibber experimentieren.

Open House am 16. Dezember

Wer jetzt Lust bekommen hat, das Museum zu besuchen und selbst Hand an zu legen, kann das am 16. Dezember tun: Im Zuge eines "Open House"-Tags können Interesse neben der LaserHarp, Ruben's Tube auch den "Zoo der Wirbellosen" (Achtung, hier gibt es auch Kakerlaken und Schlangen) oder einen der verschiedenen Work Shops (etwa zum Bau eines Zahnbürsten-Roboters) besuchen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei, Spenden werden aber gerne angenommen.

Das Museum der Nerdigkeiten in der Hauffgasse 4 (Wien-Simmering) ist Montag bis Freitag von 8.45 bis 18 Uhr geöffnet.

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