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1,8 Millionen laufen gegen schwulen Jesus Sturm

Fast zwei Millionen Leute laufen gegen eine ganz und gar nicht ernst gemeinte Netflix-Serie Sturm. Der Grund: Jesus ist schwul!

Heute Redaktion
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Ein eheloses Leben mit 12 (männlichen) Aposteln könnte man auch anders interpretieren. Eine brasilianische Netflix-Komödie hat's getan. Wenig überraschend steht Christen ohne Humor der Schaum vor dem Mund. Sie glauben, für ihren Heiland in die Bresche zu springen und haben eine Petition gestartet. Schon 1,8 Millionen Leute fordern von Netflix, "The First Temptation of Christ" aus dem Programm zu nehmen.

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Jesus bringt seinen Freund mit nach Hause zu Maria, Josef und Gott

Die brasilianische YouTube Comedy-Gruppe "Porta dos Fundos" filmte den 46-minütigen Sketch, bei dem Jesus seinen Freund Orlando mit nach Hause bringt, um die Heilige Familie kennenzulernen. Dass die beiden schwul sind, wird zwar nicht erwähnt, ist aber unschwer zu erkennen. Netflix strahlt die Sendung als Weihnachtsspecial aus.

Die Comedy-Gruppe zeigt sich vom Protest unbeeindruckt. Kunstfreiheit und Meinungsfreiheit seien Grundsteine einer Demokratie. Genau damit hat Brasilien zurzeit Probleme. Präsident Jair Bolsonaro beschreibt sich selbst als "stolzen" Homophoben. Im ganzen Land ist Schwulenfeindlichkeit weit verbreitet. Sowohl die Katholische Kirche als auch Evangelikale Christen kritisieren in Brasilien oft LGBTQ-Rechte.

Porta dos Fundos sind in Brasilien erfolgsverwöhnt. Ihr Weihnachtsspecial 2018 gewann einen Emmy.

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