"Schwuler Pilot ist in der Formel 1 willkommen"

Der Umgang mit Homosexualität ist in der Motorsport-Königsklasse durchaus ein heikles Thema. Einerseits will man Offenheit und Toleranz demonstrieren, andererseits gastiert die Formel 1 in Ländern, in denen die LGBTQ+-Gemeinschaft diskriminiert wird – etwa Saudi-Arabien oder auch Österreichs Nachbarland Ungarn.

"Wenn wir keine Rennen veranstalten, können wir überhaupt nichts bewirken", meint Vettel dazu vor dem Rennen am Sonntag in Baku im britischen Schwulen-Magazin "Attitude". "Aber wenn wir in diesen Ländern Rennen fahren und höflich, aber bestimmt für das eintreten, was wichtig ist, können wir eine positive Wirkung erzielen. Werte und Prinzipien können nicht an Grenzen Halt machen."

Offen homosexuelle Piloten gibt es in der Formel 1 nicht. Der Aston-Martin-Pilot hätte allerdings kein Problem damit und plädiert für einen offenen Umgang mit dem Thema: "Früher wäre das vielleicht nicht so gewesen, aber jetzt denke ich, dass ein schwuler Formel-1-Fahrer willkommen wäre – und das zu Recht."

Laut Vettel könnte ein homosexueller Pilot dazu beitragen, Vorurteile zu beseitigen und den Sport in eine bessere Richtung zu lenken: "Ich denke und hoffe, dass unser Sport für einen solchen Fahrer bereit wäre. Wir können immer noch mehr tun, um die Vielfalt und Integration im Motorsport zu verbessern, nicht nur in Bezug auf die Sexualität, sondern auch durch die Unterstützung und Förderung von Frauen, Farbigen, Menschen mit Behinderungen."