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"Das Virus wird uns noch monatelang begleiten"

Heute Redaktion
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"Deswegen bitte ich um Vorsicht, wir sind nicht über den Berg, es wird Monate dauern", so Kurz.
"Deswegen bitte ich um Vorsicht, wir sind nicht über den Berg, es wird Monate dauern", so Kurz.
Bild: Screenshot ORF

Bundeskanzler Sebastian Kurz warnte Dienstagabend noch einmal die Österreicher: Die Corona-Situation werde trotz Rückfahren der Beschränkungen Monate dauern.

"Es wäre schön, wenn es eine Zahl gibt, an der man sich orientieren kann" sagt Kanzler Kurz zu der Frage in einer Spezial-ZiB des ORF am Dienstagabend danach, wann die langsam gelockerten Beschränkungen in der Corona-Krise wieder verstärkt werden müssen. Mann müsse die Zahl der Hospitalisierten ebenso beobachten wie die Zahl der Infektionen und den Replikationsfaktor, der unter 1 liegen müsse.

"Schritt nach vorne und wieder zurück"

Nehme man das alles aktuell zusammen, sei das "eine sehr positive Zahl". Doch sobald sich das ändere, "würden wir Alarm schreien", so Kurz. Eines sei jedenfalls klar: "Das Virus wird uns noch monatelang begleiten." Da könne es auch möglich sein, dass man die Beschränkungen wieder einführen müsse. Man sehe dies bei anderen Ländern wie Singapur, wo "man einen Schritt nach vorne und wieder zurück machen" müsse.

"Wir sind nicht über den Berg"

"Deswegen bitte ich um Vorsicht, wir sind nicht über den Berg, es wird Monate dauern", so Kurz. Österreich wolle "schrittweise, behutsam" mit ein paar Wochen Pause zwischen den jeweils gelockerten Maßnahmen "Richtung Normalität" gehen. Im Idealfall funktioniere das mit den vehäöngten Maßnahmen und Hygiene, "im Moment gibt es keine Anzeichen für einen Schritt zurück".

"Die noch immer von der Herdenimmunität träumen"

Was die Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus betrifft, wolle der Kanzler "nicht schwarzmalen". Es werde bei der weltweiten Suche sicher etwas gelingen, doch "die Krankheit wird uns in jedem Fall noch Monate begleiten". Jenen, "die noch immer von der Herdenimmunität träumen", richtet der Kanzler aus: Österreich habe eine Durchseuchung von ein Prozent, eine Herdenimmunität würde "sehr viele Infizierte und Tote" bedeuten.

"Aus Glutnest darf nicht wieder Flächenbrand werden"

Das Ziel Österreichs sei dagegen, "die Krankheit auf sehr niedrigem Niveau bestmöglich in Schach zu halten. Aus einem Glutnest darf nicht wieder ein Flächenbrand werden". Neu seien Testungen in Pflegeheimen, Betreuungseinrichtungen und beim medizinischen Personal eingeführt worden. Nach der Aufhebung der Geschäftssperren soll nun bis Ende April abgewartet werden. Dann wisse man, ob die Beschränkungen in der aktuellen Form aufrecht bleiben oder erneut gelockert werden können.

Schulen Mitte Mai auf, Unis bleiben zu

Dass nur manche Geschäfte und nicht die Großen aufsperren durften, sieht Kurz als "fair". Man habe eine Auswahl treffen müssen und eine gewählt, die auf die Größe abziele. Was die Schulen betrifft, müsse man abwarten, diese würden "frühestens Mitte Mai" geöffnet. Auch die Gastronomie müsse noch abwarten. Nicht mehr in diesem Semester aufsperren werden die Hochschulen, "weil es in diesem Bereich vollkommen unproblematisch möglich ist".