Österreich

Sechs Punkte gegen die Krise

Heute Redaktion
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Die Situation am Arbeitsmarkt ist zwar angespannt, aber im Wesentlichen nicht schlimmer als im Jahr 2007. Zu diesem Ergebnis kommt Landeschef Erwin Pröll. Er will weitere Impulse setzen und sieht positive Signale. Aufgrund der rasch eingeleiteten Konjunkturpakete stehe Niederösterreich besser da als andere Bundesländer.

Niederösterreich hat derzeit um 32 Prozent mehr Arbeitslose als noch vor einem Jahr. Das ist alles andere als besonders erfreulich, so Erwin Pröll bei einem Arbeitsgespräch mit SP-Sozialminister Rudolf Hundstorfer in St. Pölten. Der Landeshauptmann versucht zu relativieren: Gerade 2008 hatten wir exzellente Daten. Wirtschaftsforscher weisen uns darauf hin, dass wir uns bei der Arbeitsmarktentwicklung heuer auf dem Niveau von 2007 einpendeln werden und das war für uns kein schlechtes Jahr. Positiv: Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 7,5 Prozent gesunken. Mit folgenden sechs Beschäftigungsimpulsen, die zum Teil schon laufen, will Niederösterreich punkten:

- Das Lehrlingsauffangnetz wird ab September von 1200 auf 1500 Plätze aufgestockt. Kosten: 20 Millionen Euro.

- Die Jugend-Initiative Start up wurde von 600 auf 900 Plätze erweitert. Im Schnitt bekommen 70 Prozent der jungen Menschen dadurch einen fixen Job. Kosten: 1,5 Millionen Euro.

- Für die Aktion Bildungskarenz liegen 180 Anträge vor.

- Bei der Bildungsförderung für über 50-Jährige sind 200 Ansuchen eingegangen.

- Die Arbeitnehmer-Hotline hat heuer bereits 6000 Anrufe entgegengenommen.

- Die Kindergartenoffensive sorgt für Job-Impulse - es entstehen 1200 Arbeitsplätze.

Hundstorfer findet es gut, dass Niederösterreich auf mehreren Ebenen ansetzt: Es gibt kein Patentrezept. Wir müssen step by step schauen, ob die Maßnahmen greifen. Als Sorgengruppe bezeichnete er die 19- bis 24-Jährigen. In dieser Gruppe seien im Mai aber 19.000 Menschen in Jobs gebracht worden. Wir werden uns nicht zurücklehnen, haben die verdammte Verpflichtung, der Jugend eine Lösung zu zeigen und nicht den Weg zum Sozialamt, kündigte der Minister an. Erwin Pröll zeigte sich mit den Ergebnissen des ersten offiziellen Treffens zufrieden: Ich hoffe, dass wir in dieser Tonart weiterarbeiten.

Elisabeth Czastka