"Zahlen rückläufig"

Securitys, Kameras, wenig Beute: Erst 11 Banküberfälle

Heuer gab es in Österreich erst 11 Banküberfälle. Filialen sind besser gesichert, am Schalter ist kaum Geld. Verschwinden werden Überfälle aber nie…

Thomas Peterthalner
Securitys, Kameras, wenig Beute: Erst 11 Banküberfälle
In Schwertberg wurde eine Bank überfallen. Der Verdächtige wurde mittlerweile festgenommen. 
LPD OÖ (Archivbild) 

Ein Unbekannter forderte am 21.11. in einer Bankfiliale in der Jörgerstraße (Wien-Hernals) mit Hilfe eines Zettels Bargeld, drohte dem Angestellten mit einer Waffe. Diese hatte er am Hosenbund eingesteckt. Der Verdächtige mit der laut Polizei "auffallend großen Nase" packte das Geld in eine Tasche und verschwand. Der Mann dürfte nur eine Woche später eine Bank in Wien-Leopoldstadt überfallen haben. Wieder soll er mit Hilfe eines Zettels Bargeld gefordert haben. Im November wurden auch in Kufstein (T.) und in Schwertberg (OÖ) zwei Kreditinstitute ausgeraubt.  Der Verdächtige aus Schwertberg konnte festgenommen werden. Der 23-Jährige hatte den Angestellten angeblich mit einem Rasiermesser gedroht. 

139 Überfälle im Jahr 2008

Auch wenn die Suche nach dem Bankräuber mit der "großen Nase" für Aufsehen sorgte: Die Zahl der Banküberfälle geht seit Jahren österreichweit zurück, heißt es aus dem Bundeskriminalamt (BKA). Heuer gab es in ganz Österreich erst elf Banküberfälle, davon acht in Wien. 2008 habe es laut APA noch 139 Überfälle im ganzen Bundesgebiet gegeben. In den letzten zehn Jahren wurden insgesamt 388 Banküberfälle verzeichnet, 269 Coups konnten geklärt werden.

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    Nach einem Banküberfall läuft derzeit in und um Kufstein eine Alarmfahndung.
    Nach einem Banküberfall läuft derzeit in und um Kufstein eine Alarmfahndung.
    LPD Tirol

    Sicherheitssysteme verbessert

    Ein Bankraub sei nicht mehr lukrativ, erklärt Petra Huber-Lintner, Leiterin des Büros für Allgemeine Kriminalität im BKA. Am Schalter liege immer weniger Geld, die Tresore sind hingegen viel besser gesichert als früher. Dazu kommen neue Kamerasysteme und Security-Personal. Um an eine größere Summe zu gelangen, müsste ein Räuber lange in der Bank bleiben. Das wiederum würde das Risiko erwischt zu werden stark erhöhen. Hohe Aufklärungsquote und Haftstrafen würden ebenfalls abschreckend wirken. 

    Hauptmotiv Verzweiflung

    Ganz aussterben werde die Gattung laut Huber-Lintner aber nicht. Die Überfälle auf Banken werden häufig aus Verzweiflung begangen. Akuter Geldmangel, Spielschulden, Sucht und Arbeitslosigkeit seien die Hauptmotive, die Täter fast immer männlich. Serienäuber habe es in Wien schon lange keinen mehr gegeben. Der Mann mit der auffälligen Nase könnte nach vielen Jahren wieder einer sein – die Fahndung läuft!

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