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Deutsche Grenze soll für Österreicher zu bleiben

Heute Redaktion
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Der deutsche Innenminister Horst Seehofer hat sich gegen eine aktuelle Wiederaufnahme des Reisebetriebes zwischen Deutschland und Österreich ausgesprochen.

"Solange das Virus keinen Urlaub macht, müssen auch wir uns mit unseren Reiseplänen beschränken – so verständlich der Wunsch für die Menschen und die Tourismusbranche auch ist. Der Infektionsschutz gibt da den Zeitplan vor", so Seehofer zur "Bild am Sonntag" (BamS). Er wolle sich derzeit auch nicht festlegen, ob und wann die Deutschen wieder Urlaub machen könnten.

"Niemand will die Bewegungsfreiheit der Bürger länger einschränken als unbedingt nötig. Aber leichtsinnige Öffnungen, die später in Gestalt erhöhter Ansteckungszahlen zurückschlagen, helfen niemandem", so Seehofer. Damit ist er anderer Meinung als Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz. Kurz arbeitet an einer baldigen Öffnung der Grenzen zu Deutschland und hofft auch auf deutsche Touristen im Sommer in Österreich.

Deutsche lehnen Grenzöffnung ab

Beinahe jeder zweite Deutsche lehnt eine Grenzöffnung im Sommer für Urlauber aus anderen Ländern ab, zeigte kürzlich eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Demnach solle die wegen der Corona-Krise erlassene Reisesperre für Touristen im Sommer aufrecht bleiben. Nur jeder Fünfte ist für eine Öffnung zu einzelnen Ländern, nur 13 Prozent für eine komplette Reisefreiheit.

Eine weltweite Riesewarnung Deutschlands für Touristen läuft Anfang Mai aus. Bis dahin dürfen nur Transporte, Berufspendler und Menschen mit wichtigem Grund die Grenze passieren. Außenminister Heiko Maas geht aber davon aus, dass sich auch danach nicht so schnell etwas daran ändert: "Eine normale Urlaubssaison mit vollen Strandbars und vollen Berghütten wird es diesen Sommer nicht geben können."

Fünfte Amtszeit von Merkel?

Vor allem Angela Merkel sei es zu verdanken, dass Deutschland gut durch die Corona-Krise komme, so Seehofer ebenfalls zur "Bild". Und das viele Lob für die Kanzlerin führe bei ihm zum Eindruck, dass eine fünfte Amtszeit anstehen könnte: "Ich kann nicht bestreiten, dass ich den Gedanken in letzter Zeit öfter gehört habe." Merkel führe das Land "gerade sehr stark durch die Krise".

"Wir können froh sein, dass wir in dieser Situation eine solche Kanzlerin an der Spitze unseres Landes haben", wird Seehofer zitiert. Merkel hat bisher nicht auf die Amtszeit-Spekulationen reagiert. Sie hatte bereits im Oktober 2018 angekündigt, dass sie nicht für eine weitere Amtszeit im Kanzleramt zur Verfügung stehe.

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