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Seenotretter zu 10.000-Euro-Geldstrafe verurteilt

Heute Redaktion
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Claus-Peter Reisch, der Kapitän der "Lifeline", wurde von einem Gericht in Malta zu einer Geldstrafe verurteilt. Das Schiff sei nicht korrekt registriert gewesen.

Claus-Peter Reisch war Kapitän des Flüchtlingsrettungsschiffes "Lifeline", das im Juni 2018 mehr als 230 Menschen das Leben rettete. Weil das Boot laut Ansicht des maltesischen Gerichts nicht ordnungsgemäß registriert war, wurde Reisch nun zu einer Geldstrafe in der Höhe von 10.000 Euro verurteilt.

Das Geld müsse an lokale Hilfsorganisationen gehen, so das Urteil. Wie die "Mission Lifeline" via Kurznachrichtendienst Twitter bekannt gab, wird man in Berufung gehen. Das vorliegende Urteil hätte vorgelegte Beweise ignoriert, so die Hilfsorganisation.

Bereits vor der Urteilsverkündung machte Kapitän Reisch klar, dass er "erhobenen Hauptes" das Urteil empfangen werde.

Nachdem das Schiff Menschen in Seenot gerettet hatte, wurde es tagelang auf hoher See blockiert. Letzten Endes durfte es in Malta anlegen, weil sich mehrere EU-Staaten dazu bereit erklärten, die Flüchtlinge aufzunehmen.

Laut Gerichtsurteil handelt es sich bei der Rettung von Menschen nicht um eine Geschäftstätigkeit, sondern um einen humanitären Akt. Weil die Hilfsorganisation in Berufung gehen wird, gilt die "Lifeline" weiterhin als beschlagnahmt. (mr)