Wien

Segeltücher sollen in Wiener City für Schatten sorgen

Die Wirtschaftskammer Wien will Besucher-Autos in Garagen bringen, Segeltücher sollen Hotspots in der City beschatten und auch kühlen. 

Thomas Peterthalner
Segeltücher sollen City in Wien beschatten – so wie in dieser Visualisierung. 
Segeltücher sollen City in Wien beschatten – so wie in dieser Visualisierung. 
WKW/Robert Karrer

"Der erste Bezirk ist nicht nur Wohnraum sondern auch ein geschäftliches und touristisches Zentrum unserer Stadt. Er ist der urbane Mittelpunkt. Hier sind rund 12.000 Unternehmen angesiedelt. 123.000 Menschen haben in der City ihren Arbeitsplatz. All diese – oft unterschiedlichen – Interessen müssen berücksichtigt werden. Daher braucht es ein umfassendes und sinnvolles Nutzungskonzept", so Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien. 

Dafür sind eine Reihe von Maßnahmen notwendig. Verkehrsseitig sollte laut WKW-"Masterplan" die Zufahrt in den ersten Bezirk weiter möglich sein. Längerfristiges Parken sollte künftig für Nichtbewohner in der Innenstadt grundsätzlich nur in Garagen möglich sein. An der Oberfläche müsse allerdings eine hinlänglich ausreichende Aufenthaltsdauer für Fahrzeuge festgelegt werden. Dafür braucht es einen weiteren Ausbau der Garagenplätze, mehr Ladezonen, ein Garagenleitsystem und ein Logistikkonzept für die Innere Stadt. Ebenfalls müsse die Besucherlenkung optimal geplant werden.

Neue Begegnungszonen

Mit Blick auf den Tourismus und die Straßengestaltung sollte ein gezieltes Leerstandsmanagement etabliert werden. Die WK Wien schlägt auch neue Begegnungszonen in der City vor, sie bringen Win-Win-Situationen für die Unternehmen und die Bevölkerung vor Ort. Die Finanzierung über PPP-Modelle (Private-Public-Partnership) ist dabei sinnvoll. Besonders interessant sind dabei die Bereiche Michaelerplatz, Mahlerstraße, Hafnersteig, Kramergasse, Wildpretmarkt, Landskrongasse, Wollzeile und Tuchlauben.

Alles neu am Schwedenplatz

Die Neugestaltung des Schwedenplatzes ist eine längst fällige und lange diskutierte Maßnahme. Es braucht eine zeitgemäße und qualitätsvolle Gestaltung. Grundvoraussetzung ist der Erhalt aller Verkehrsfunktionen. Der Franz-Josef-Kai darf nicht geschwächt werden. Gleichzeitig muss die Funktion des Schwedenplatzes als Standort für zahlreiche Unternehmen berücksichtigt werden. Die Garage am Morzinplatz muss bestehen bleiben, wie auch die Busein- und Ausstiegszone sowie die Busparkplätze. Sinnvoll ist eine Verlegung des Flughafenbusses näher zur U-Bahnstation. Bei einer Investition von 35 Millionen Euro würde die Bauphase einen BIP-Beitrag von 50 Millionen Euro generieren. Nach der Umbauphase ergibt sich eine zusätzliche Wertschöpfung von 8 Millionen Euro pro Jahr.

Schattenspender

Eine architektonisch attraktiv gestaltete Beschattung, beispielsweise durch luft- und wasserdurchlässige Segeltücher, ist nicht nur ein optischer Blickfang, sondern bringt auch Kühlung. Interessant sind hier die Hitzepole in der Inneren Stadt wie die Kärntner Straße, der Kohlmarkt, Bognergasse, Seitzergasse, Wollzeile. Bei einer Investition von 8,3 Millionen Euro ergibt das einen BIP-Beitrag von 3,5 Millionen Euro in der Errichtung, aber in der Folge eine zusätzliche Wertschöpfung von 58 Millionen Euro pro Jahr – erzielt durch die verbesserte Aufenthaltsqualität und die dadurch gesteigerte Frequenz.

Mobilitätshub

Wien und auch die Innere Stadt muss erreichbar bleiben. Das bedingt auch logistische Maßnahmen. Ein Mobilitätshub unter dem Heldenplatz kann diesen Herausforderungen gerecht werden. Dabei können Kfz-Ladeplätze, eine Busein- und Ausstiegszone und ein Logistik-Cityhub beispielsweise für Lastenfahrräder zentral bereitgestellt werden. Der Bau generiert einen BIP-Beitrag von 149 Millionen Euro bei einer Investition von 100 Millionen Euro. Im Betrieb bringt der Mobilitätshub eine zusätzliche Wertschöpfung von 48 Millionen Euro pro Jahr.

Ruck: "Die Wiener Innenstadt muss umfassend betrachtet werden. Sie hat große Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt. Mit dem Masterplan Innere Stadt liegt nun erstmalig ein Nutzungskonzept für die City vor. Damit schaffen wir Win-Win-Situationen. Es profitieren die Bewohner, die ansässigen Unternehmen, aber auch unsere nationalen und internationalen Gäste."

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
    25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
    EXPA / APA / picturedesk.com