Dompfarrer lobt Vatikan

Segnung Homosexueller für Faber "wichtiger Schritt"

"Ich glaube, da ist eine große Tür aufgemacht worden", zeigt sich Wiens Dompfarrer Toni Faber über die Entscheidung des Vatikan erfreut.

Wien Heute
Segnung Homosexueller für Faber "wichtiger Schritt"
Wiens Dompfarrer Toni Faber freut sich über die Grundsatzerklärung des Vatikans, wonach katholische Geistliche unverheiratete und homosexuelle Paare segnen dürfen.
Helmut Graf

Homosexuelle Paare können ab sofort auch in der katholischen Kirche gesegnet werden. Die vatikanische Glaubensbehörde veröffentlichte am Montag eine Grundsatzerklärung, wonach katholische Geistliche unverheiratete und homosexuelle Paare segnen dürfen. In dem Text mit dem Titel "Fiducia supplicans" (deutsch: Das flehende Vertrauen) wird betont, dass dabei eine Verwechslung mit einer Eheschließung ausgeschlossen werden muss. Auch darf ein Geistlicher den Segen nicht im Rahmen eines Gottesdienstes erteilen.

"Viele Möglichkeiten stehen da offen"

Es sei selten genug, dass der Vatikan zugibt, dass sich etwas geändert hat in eine andere Richtung, so Faber am Dienstag im ORF-Radio. Die grundsätzliche Erlaubnis einer Segnung ändere sehr viel, es öffne eine Tür, so Faber weiter. Der Wiener Dompfarrer erwartet sich eine Weiterentwicklung: "Das heißt, eine bedingungslose Annahme von Menschen, die sich gleichgeschlechtlich empfinden und die noch nicht verheiratet sind, ist damit einfach unterstrichen."

Der Dompfarrer betont zwar, dass die Segnung homosexueller Paare nicht dem Sakrament der Eheschließung gleichen solle, "aber ich glaube, da ist eine große Tür aufgemacht und viele Möglichkeiten stehen da offen". Es sei jedenfalls wichtig, "dass etwas geschehen ist."

Argumente und Worte "von vorgestern"

Faber sieht gegen dem ORF-Radio eine jahrzehntelange Forderung nun erfüllt. Allerdings fänden sich in dem Dokument noch Argumente und Worte "von vorgestern", da müsse die Kirche sich auch in diesen Passagen besser bemühen, "Menschen in der heutigen Realität abzuholen und ihnen in ihrer Bitte nach Segen etwas zu bieten, was sie aufrichtet und begleitet und weiterführt", so der Dompfarrer zum ORF-Radio.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>29.04.2024: Papas Leiche lag 18 Stunden neben Sohn auf der Couch.</strong> Ein Vater ist bei seinem Sohn daheim gestorben. 18 Stunden blieb der Leichnam auf dem Sofa liegen. <a data-li-document-ref="120033152" href="https://www.heute.at/s/papas-leiche-lag-18-stunden-neben-sohn-auf-der-couch-120033152">Der Hinterbliebene versteht die Welt nicht mehr &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033730" href="https://www.heute.at/s/lehrer-warnt-tropfen-der-fass-zum-ueberlaufen-bringt-120033730"></a>
    29.04.2024: Papas Leiche lag 18 Stunden neben Sohn auf der Couch. Ein Vater ist bei seinem Sohn daheim gestorben. 18 Stunden blieb der Leichnam auf dem Sofa liegen. Der Hinterbliebene versteht die Welt nicht mehr >>>
    privat
    red
    Akt.