Österreich

Selbst als Schwangere flehte, stach er weiter zu

Heute Redaktion
Teilen

Zu lebenslanger Haft wurde am Donnerstag ein 37-Jähriger in Wien nicht rechtskräftig verurteilt. Er stach im "Blutrausch" 2017 auf die Ex-Freundin ein.

Der 37-jährige gebürtige Mazedonier stand bereits in seiner Heimat wegen versuchter Vergewaltigung vor Gericht, auch in Österreich ist er bereits zweifach vorbestraft. 2011 heiratete er eine Frau in Österreich, die Ehe ging aber bereits ein Jahr später zu Bruch. Der Mann sei ein "fanatischer Muslim" und gegen seine Frau und das gemeinsame Kind gewalttätig gewesen, hieß es.

Der Mann kehrte zwar nach Mazedonien zurück, tauchte aber Ende 2013 wieder in Österreich auf und lernte eine heute 32-jährige Frau kennen. Sie ging mit dem Mann 2014 eine Beziehung ein, ein Jahr später liefen bereits Ermittlungen wegen Körperverletzung und Gewalt in der Beziehung. Dabei kam aber nichts heraus, denn der Mann wurde zwischenzeitlich für die Verbüßung einer anderen Strafe nach Mazedonien ausgeliefert.

Frau verliebte sich neu

2017 war der nun Angeklagte wieder in Österreich, doch seine Ex-Freundin hatte sich mittlerweile neu verliebt. Als seine Liebesschwüre nichts halfen, soll der Mann die Frau auch mit Mord bedroht, online gestalkt und Suizidankündigungen geschickt haben. Der Mazedonier wohnte zu diesem Zeitpunkt noch bei seiner Ex-Freundin, als ihr neuer Freund sie bat, entweder auszuziehen oder den Mann rauszuwerfen, eskalierte die Situation.

Laut Anklage lauerte der 37-Jährige der Frau und ihrem Freund vor dem Wohnhaus im Juli 2017 um 6 Uhr früh auf und besprühte das Paar mit Pfefferspray. Der angegriffene Mann flüchtete, weil er um sein Leben fürchtete, und bat Passanten darum, die Polizei zu alarmieren. In der Zwischenzeit zog der Angeklagte ein Klappmesser und stach auf seine Ex-Freundin ein. Als diese um ihr Leben und das ihres ungeborenen Kindes flehte – sie war von ihrem neuen Freund schwanger – stach der Mann weiter zu, insgesamt 14 Mal. Als "Blutrausch" bezeichnete die Anklage die Situation, als "Wunder" Ärzte den Umstand, dass die Frau überlebte.

1/61
Gehe zur Galerie
    <strong>23.04.2024: Dieser Milliardär brachte René Benko zu Fall.</strong> Ein Mittagessen mit Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne war der Anfang vom Ende. Benko bettelte bei dem Deutschen, <a data-li-document-ref="120032711" href="https://www.heute.at/s/dieser-milliardaer-brachte-rene-benko-zu-fall-120032711">kassierte jedoch eine Abfuhr &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120032509" href="https://www.heute.at/s/beaengstigend-flieger-kreiste-stundenlang-ueber-wien-120032509"></a>
    23.04.2024: Dieser Milliardär brachte René Benko zu Fall. Ein Mittagessen mit Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne war der Anfang vom Ende. Benko bettelte bei dem Deutschen, kassierte jedoch eine Abfuhr >>>
    "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk

    Ein Jahr auf Intensivstation

    Der Angreifer flüchtete, wurde aber zwei Wochen später an der griechisch-türkischen Grenze festgenommen und nach Österreich ausgeliefert. Er könne sich den Angriff nicht erklären, so der Angeklagte. Die 32-Jährige wurde so schwer verletzt, dass sie ein Jahr lang auf einer Intensivstation verbringen musste und seither ein Pflegefall im Rollstuhl ist. Das ungeborene Kind hat den Angriff nicht überlebt.

    Das Opfer konnte nur per Videokonferenz zum Prozess zugeschaltet werden. Der Angeklagte zeigte sich vor Gericht geständig, bestritt aber die Mordabsicht und die Absicht, das ungeborene Kind zu töten. Er habe die Frau "nur verletzen" wollen. Das Gericht verurteilte den 37-Jährigen zu lebenslanger Haft, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (rfi)