Eklat bei Dreharbeiten

"Seliger Adolf" – Mann legt Kranz vor Hitlerhaus nieder

Unglaubliche Szenen: Während eines Doku-Drehs legte ein Mann einen Kranz vor Hitlers Geburtshaus nieder. Er deklarierte sich als Fan des Diktators.

Oberösterreich Heute
"Seliger Adolf" – Mann legt Kranz vor Hitlerhaus nieder
Sorgt wieder einmal für Gesprächsstoff: Hitlers Geburtshaus in Braunau.
picturedesk.com

Zwischenfälle vor dem Gebäude im Zentrum von Braunau, in dem einst Adolf Hitler zur Welt gekommen ist, sorgen seit Jahrzehnten für Aufregung. Jetzt wurde bekannt: Bei Dreharbeiten in der Stadt für den Film "Wer hat Angst vor Braunau?" soll ein 57-Jähriger aus Berlin einen Kranz vor dem Haus platziert haben.

"Haben Sie das jetzt hingelegt?" Der Trailer zu der Dokumentation startet mit der Frage, die Regisseur Günter Schwaiger dem Mann gestellt hat. Auf der schwarzen Trauerschleife stand die Aufschrift 'RIP-USA'. RIP steht für "Rest in Peace", USA üblicherweise für "United States of America". Der Deutsche soll die Abkürzung aber für "Unser seliger Adolf" verwendet haben, berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten".

Der Berliner, der im Film zu sehen ist, soll freimütig zugegeben haben, ein Bewunderer des Diktators zu sein. Zusätzlich makaber: Die Szene hat sich am 20. April 2021, also an Hitlers Geburtstag, abgespielt. Als der Regisseur den 57-Jährigen interviewte, schmiss ein Fußgänger den Kranz in einen Mistkübel. 

Mann angeklagt

Jetzt, fast drei Jahre später, gibt es Neuigkeiten in der Causa: Alois Ebner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried, bestätigt, dass eine Anklage wegen des Verbrechens der Wiederbetätigung eingebracht wurde.

"Der Beschuldigte war nach dem Vorbringen der polizeilichen Ermittlungsergebnisse zögerlich, aber letztendlich aufgrund der erdrückenden Beweisergebnisse geständig", so Ebner. Und: "Der Mann hat auch zugegeben, dass er über die Abkürzungen der Buchstabenfolge Bescheid gewusst hatte."

Der Mann hat auch zugegeben, dass er über die Abkürzungen der Buchstabenfolge Bescheid gewusst hatte.
Alois Ebner
Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried

Es sei unbestritten, dass der Beschuldigte die Kranzniederlegung nicht den Opfern des Nationalsozialismus gewidmet hat. "Dem Beschuldigten ging es einzig und alleine darum, Adolf Hitler zu glorifizieren und durch die Kranzniederlegung öffentliche Aufmerksamkeit zu erwecken", so der Behördensprecher.

Weiteres pikantes Detail: Laut Anklage ist der 57-Jährige mit einem Auto am Hitler-Geburtstag von Berlin nach Braunau gereist. Das Kennzeichen: "B-DF 1889". Ermittlungen des Landeskriminalamts Berlin ergaben, dass es sich dabei um ein Wunschkennzeichen handelt. "Die Bezeichnung 'DF 1889' steht unserer Ansicht nach für 'Deutscher Führer' und das Geburtsjahr von Adolf Hitler", sagt Ebner.

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    red
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