Niederösterreich

Semmering-Basistunnel wird um 360 Millionen Euro teurer

Wegen Problemen mit dem komplexen Gestein ist eine Inbetriebnahme des Semmering-Basistunnel erst für 2030 geplant. Auch die Kosten verschieben sich.

Tanja Horaczek
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Bauarbeiten im Semmering-Basistunnel laufen.
Bauarbeiten im Semmering-Basistunnel laufen.
Bild: Daniel Schreiner

Die ÖBB gab am Freitag in einer Aussendung bekannt, dass der Zeitplan für die Inbetriebnahme des Semmering-Basistunnels nicht hält. Erst im Vorjahr wurde die Inbetriebnahme der 27 Kilometer langen Verbindung zwischen NÖ und der Steiermark nach hinten auf 2028 verschoben. Doch dieses Datum musste jetzt korrigiert werden, da der Berg nicht mitspielt. Auch die Kosten würden dadurch um 360 Millionen Euro steigen.

Geologische Störzone

Wie die ÖBB in einer Presseaussendung bestätigten, sei abermals eine geologische Störzone die Ursache für die neuerliche Verzögerung. „Nach eingehender Evaluierung der baulichen, technischen und geologischen Aspekte des Großprojekts Semmering-Basistunnel zeigt sich, dass aufgrund der Störzone im Grassberg beim Vortrieb in Gloggnitz eine Verlängerung der Bauzeit unausweichlich ist.“

Unterschiedliche Gesteinsschichten

Das Problem liegt laut ÖBB in einem „extrem komplizierten Gebirgsaufbau“ mit völlig unterschiedlichen Gesteinsschichten. Einige von ihnen sind hart, andere weich, manche führen Wasser, einige sind trocken. Die Hoffnung, dass sich die Problemzone bereits im Jahr 2021 beheben lassen könnte, habe sich letztlich nicht erfüllt, heißt es bei den ÖBB.

Global steigende Energie- und Baukosten

Bei den Arbeiten in diesem Frühjahr sei endgültig klar geworden, dass weitere Maßnahmen gesetzt werden müssten, um den Bau fortsetzen zu können, bestätigte ÖBB-Sprecher Christopher Seif. Die Kosten würden sich damit auf etwa 3,9 Milliarden Euro erhöhen. Die Gesamtkosten waren bisher mit 3,5 Milliarden Euro veranschlagt worden. Der Grund für die Mehrkosten sei aber nicht nur im geologischen Aufbau des Berges zu finden, auch die global steigenden Energie- und Baukosten seien hier bereits eingerechnet, so Seif.