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Senior zahlte 4.000 € ein, bekommt nur 550 € raus

Heute Redaktion
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Pensionist ist über verlustreiche Lebensversicherung verärgert: Nach 10 Jahren ist sie nur noch 550 Euro wert.
Pensionist ist über verlustreiche Lebensversicherung verärgert: Nach 10 Jahren ist sie nur noch 550 Euro wert.
Bild: iStock (Symbol)

Erich M. aus dem Bezirk Gänserndorf ist verärgert: Vor zehn Jahren zahlte er 4.000 Euro ein, jetzt ist die Lebensversicherung nur noch 550 Euro wert.

Mit einem besonders verlustreichen Finanzgeschäft ist Erich M. aus dem Bezirk Gänserndorf konfrontiert. Der rüstige Pensionist hat vor zehn Jahren eine fondsgebundene Lebensversicherung mit Kapitalgarantie im Falle des Ablebens abgeschlossen und 4.000 Euro eingezahlt.

Nun wollte der 81-Jährige das Geld entnehmen. „Von der ursprünglichen Summe sind gerade noch 551,59 Euro übrig, also weniger als 15 Prozent", so Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer NÖ, an die sich der 81-Jährige gewandt hatte.

Das Argument der Versicherung: hohe Risikokosten, weil der Veranlager bei Vertragsabschluss bereits über 70 Jahre alt war. Die AK Niederösterreich hilft jetzt dem Pensionisten, um eine bestmögliche Lösung zu finden.

Erich M. wollte sicher investieren

Die Vorgeschichte ist durchaus nicht alltäglich: Herr M. hatte seine bestehende Begräbniskostenversicherung zurückgekauft hat, weil er sich entschied, seinen Körper nach dem Ableben der Medizin zur Verfügung zu stellen. Dieses Geld, 4.000 Euro, wollte er sicher investieren. Der Versicherungsberater empfahl ihm daraufhin eine Veranlagung, eine fondsgebundene Lebensversicherung. Herr M. schloss den Vertrag ab, zahlte 4.000 Euro ein und wollte das Geld nun - zehn Jahre später - entnehmen.

Doch als das Angebot von der Versicherung kam, traf ihn ein Schock. Der Wert belief sich auf 551,59 Euro. Ein wenig Verlust habe er zwar erwartet, aber diese Summe sprengte jedwede Vorstellung, so M.

"Geld auf Kopf hauen sollen"

Das Problem: Je kürzer die Laufzeit einer fondsgebundenen Lebensversicherung, desto mehr drücken Spesen und Steuer die Rendite. Es ist daher besonders fragwürdig, einem 71-Jährigen so ein Produkt zu verkaufen, wo davon auszugehen ist, dass die Versicherungslaufzeit wohl keine 40 Jahre betragen wird, so AK-Experten. Auch die „Performance" der Fonds dürfte unter den Erwartungen geblieben sein. Fazit der AK-Experten: ein falsches Produkt und eine falsche Ausgestaltung.

Im Fall von Erich M. wird von der AK Niederösterreich aktuell mit der Versicherung verhandelt, um zu einer Lösung zu kommen. Die AK Niederösterreich geht von Nachbesserungen aus, die sich zugunsten von Herrn M. auswirken. „Rückblickend hätte ich die 4.000 Euro vor zehn Jahren nehmen und auf den Kopf hauen sollen", so der 81-jährige Pensionist. (wes)