Niederösterreich

Senioren mit Duschkopf gequält? 4 Pfleger unter Verdacht

Demnächst sollen vier Ex-Pfleger aus einem Pflegeheim in NÖ auf die Anklagebank. Die Vorwürfe sind wahrlich schauderhaft.

Das betroffene Pflegeheim.
Das betroffene Pflegeheim.
Lenger

Vier Pfleger (30 bis 45) sollen Heimbewohner in Sitzenberg-Reidling (Tulln) vernachlässigt und gequält haben (für das Quartett gilt die Unschuldsvermutung). Der leitende St. Pöltner Staatsanwalt Leopold Bien, sagte jetzt zum "Kurier", dass die Vorwürfe schwer wiegen würden.

Schläge statt Essen?

So sollen Heimbewohner mit Tabletten ruhig gestellt worden sein, ein Bewohner soll mit einem Duschkopf penetriert worden sein, einige Senioren sollen zu wenig Essen, aber dafür Schläge bekommen haben - mehr dazu hier.

Die Ermittlungen wegen fortgesetzter Gewaltausübung und sexuellem Missbrauch des Landeskriminalamtes NÖ gehen in die Zielgerade, noch heuer oder Anfang nächsten Jahres könnte das Quartett in St. Pölten vor Gericht stehen. Die Beschuldigten waren mit Bekanntwerden der Vorwürfe sofort frei gestellt worden, alle vier Verdächtigen streiten die Vorwürfe jedoch entschieden ab.

Aufklärung

"Senecura" richtete im Zuge der Ermittlungen auch eine "Whistle-Blower-Website" ein, wo anonym Hinweise angebracht werden können. Auch eine interne Untersuchungskommission wurde eingesetzt.

Erst 2021 waren vier ehemalige Pfleger vom Pflegeheim "Clementinum" in Kirchstetten (St. Pölten-Land) wegen Quälens und Vernachlässigung wehrloser Personen, sexuellen Missbrauchs und Körperverletzung vor Gericht in St. Pölten gestanden. Die Vorwürfe waren im Oktober 2016 aufgekommen, nach einem Mammut-Prozess wurden alle vier Angeklagten schließlich zu bedingten Haftstrafen verurteilt. Die Urteile sind jedoch immer noch nicht rechtskräftig, somit gilt für alle vier Ex-Pfleger weiterhin die Unschuldsvermutung.