Österreich

Seniorin cancelt Ausflug: 177 % Stornogebühren

Heute Redaktion
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Die Seniorin stornierte die Busfahrt und den Ausflug.
Die Seniorin stornierte die Busfahrt und den Ausflug.
Bild: Fotolia

Ein schöner Tagesausflug mit Freundinnen zu einem Musikkonzert, der nie stattfand, sollte einer Pensionistin aus Stockerau nun 177 Prozent an Stornogebühr kosten.

Um sich ein wenig die Zeit in der Pension zu vertreiben, buchte eine Seniorin aus Stockerau (Bezirk Korneuburg) gemeinsam mit ihren Freundinnen eine Tagesfahrt nach Wien – inklusive Konzertbesuch.

Immer wieder nahm die Dame in der Vergangenheit an solchen Busreisen teil – nie gab es Probleme, man stieg einfach in Stockerau zu und wurde zum Ausflugsziel gebracht.

Das letzte Mal allerdings wurde der Seniorin kurz vor Reiseantritt per Brief mitgeteilt, dass der Bus diesmal nicht in Stockerau hält, sondern nur im Süden von Wien. Die Pensionistin storniert – ebenso wie eine zweite Reise, die sie bereits gebucht hatte.

Doch die bereits bezahlten 179,50 Euro bekam sie nicht zurück, im Gegenteil: Der Reiseveranstalter verlangte zusätzliche 104,93 Euro Stornogebühr. Nach Adam Riese ergibt das eine Pönale von 177 Prozent!

Frau wandte sich an AK

Die rüstige Seniorin ließ dies jedoch nicht auf sich sitzen und wandte sich an die Arbeiterkammer Niederösterreich.

AK NÖ-Konsumentenschützer Manfred Neubauer klärt auf: „Stornogebühren, die über den Wert des Produktes hinausgehen, stellen eine Bereicherung dar und sind somit nicht rechtens."

„Dass die Gebühren für die Stornierung steigen, wenn der Reiseantritt näher rückt, ist eine übliche Vorgehensweise, die auch durch die allgemeinen Geschäftsbedingungen transparent kommuniziert wird. Sie dürfen allerdings nicht mehr als 100 Prozent des Reisepreises ausmachen", weiß Neubauer.

Er rät, die Stornogebühr in solchen Fällen nicht zu bezahlen und sich gleich an die Arbeiterkammer zu wenden.



(nit)